Smartphone-Absatz wächst 2013 um ein Drittel - Android wird Marktführer, Nokia holt auf

Taipeh 06.06.13 - Die Analysten von IDC gehen davon aus, dass der weltweite Smartphone-Markt in diesem Jahr um ein Drittel wächst. Zudem sollen 2013 erstmals mehr Smartphones als Handys verkauft werden. Treibende Kraft hinter der Entwicklung sind die Emerging Markets.

Die IDC teilte mit, dass der weltweite Smartphone-Absatz in diesem Jahr um 32,7 Prozent auf 958,8 Mio. Einheiten wächst. Der Anteil von Smartphones am Gesamtabsatz von Mobilfunkgeräten soll auf 52,2 Prozent ansteigen. Besonders hoch ist die Nachfrage in den Emerging Markets, wo 64,8 Prozent aller Smartphones verkauft werden sollen.

Die Nachfrage bei Smartphones wird auch für die Anbieter von Endgeräten und Diensteanbieter zum Vorteil. Diesen ist es gelungen, die Produktpalletten an die Nachfrage anzupassen und bei einigen Herstellern machen Smartphones den größten Umsatzanteil aus. Die steigende Nachfrage in den Emerging Markets hat aber auch dazu geführt, dass der Durchschnittspreis für ein Smartphone in diesem Jahr auf 372 USD sinkt, 407 USD waren es noch im vergangenen Jahr. Bis zum Jahr 2017 dürfte das Preisniveau auf 309 USD gesunken sein. Um dies verkraften zu können, haben die Unternehmen ihre Produktpalletten angepasst und bauen beispielsweise 3G und 4G-Geräte nebeneinander. So sollen 3G-Smartphones in diesem Jahr einen Anteil von 70,9 Prozent erreichen, selbst im Jahr 2017 sollen es immer noch 50,1 Prozent sein.

Die Analysten von Canalys teilten zudem mit, dass im Jahr 2017 mehr als 1 Mrd. Smartphones mit Googles Betriebssystem Android betrieben werden. Insgesamt soll der Smartphone-Absatz auf 1,5 Mrd. Einheiten ansteigen, womit der Anteil von Android-Geräten auf 67,1 Prozent ansteigt. Bei Apple hingegen dürfte der Marktanteil schrumpfen. Lag dieser 2012 noch bei 19,5 Prozent, dürfte er 2017 auf  14,1 Prozent zurückgehen. Das Unternehmen aus Cupertino leidet dabei unter der wachsenden Nachfrage im Niedrigpreissegment, welches man bisher nicht bedient. In Erwartung dieses Trends könnte Apple eher dazu neigen, das oft geforderte Billig-iPhone auf den Markt zu bringen.

Interessanter aber ist das erwartete Wachstum bei Microsofts Betriebssystem Windows Phone. Nach 2,4 Prozent im vergangenen Jahr könnte es bis 2017 auf 12,7 Prozent nach oben gehen, so Canalys. Die Analysten begrüßen, dass Nokia und der chinesische Hersteller Huawei Windows Phone-Smartphones zu günstigen Preisen anbietet. Dies könnte dazu führen, dass beide Unternehmen kurzfristig Marktanteile in China und den USA hinzugewinnen. Längerfristig dürften es aber die chinesischen Hersteller sein, die den chinesischen Markt dominieren und Samsung vom Thron drängen. Microsoft kann dabei auf eine enge Verbindung mit Huawei und ZTE zurückblicken und auch mit Lenovo kooperiert das Unternehmen bereits länger, bisher aber nur im PC-Markt. Für Blackberry rechnen die Analysten von Canalys mit einem Rückgang des Marktanteils von 4,8 Prozent auf 4,6 Prozent im Jahr 2017. Dies bedeutet, dass der Absatz von Blackberrys bis zum Jahr 2017 verdoppelt werden könnte.