Commerzbank-Übernahme denkbar?
Eine Übernahme der Commerzbank durch Interessenten aus Europa oder China ist denkbar. Diese Sätze kommen nicht etwa von Analysten oder Finanzexperten, nein, Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch äußert sich zum hessischen Geldinstitut. Was ihn dazu bewegt? Vermutlich ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom im Wahlkampf. Dagegen gibt es eigentlich Hilfsmittel, denn Sätze wie “Grundsätzlich ist das denkbar” sind beliebig wie es schlimmer kaum geht. Auch die Aussage gegenüber dem Handelsblatt, es sei “das Wichtigste, dass die Bank die Ertragswende schafft – ob mit oder ohne Partner”, ist eine Binsenweisheit, die der Markt längst kennt und die sich auch sonst herumgesprochen hat. Aber man höre und staune, Rentsch hat das Gefühl, dass “Vorstandschef Martin Blessing den Turn-around schaffen kann”. Wenn er das sagt….In Sachen Übernahme glaubt…… der Minister, dass es bei einer europäischen Variante kommt auf den Partner ankäme, aber auch die Chinesen könnten Interesse haben. Als Grund fügt er an, dass die Chinesen Deutschland sympathisch finden. Na dann. Erstaunlich, womit man sich im Wahlkampf so beschäftigen kann. In Hessen fehlen übrigens Kita-Plätze, in Kassel wurde ein wenig sinnvoller Flughafen gebaut, die Beispiele ließen sich fortsetzen. Das Gespräch darüber ist aber natürlich unangenehm, da spricht man lieber zur Commerzbank.
Was den Markt wirklich und nachhaltig bewegt, lesen Sie im Folgenden. Denn am Devisen- und Ölmarkt ist wirklich wichtiges los – und es betrifft sogar die Wähler, selbst in Hessen.
Devisenmarkt in Aufruhr
Denn die Folgen eines möglichen Militärschlags gegen Syrien sind nicht nur am Aktienmarkt zu spüren. Die türkische Lira fällt gegen den US-Dollar auf ein Rekordtief, auch die indische Rupie liegt auf Allzeittief. Das Zusammenspiel aus Gegenwind durch die US-Notenbank, Leistungsbilanzdefiziten und politischer Unsicherheit ist katastrophal für die Währungen von Schwellenländern. So gibt es an den Märkten gegenwärtig nur drei große Gewinner – Öl, die Edelmetalle und die großen Währungen wie Euro und US-Dollar.
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Die Ölpreise waren schon wieder auf dem Rückzug, bei Gold und vor allem bei Silber hatte man sich mit einer lethargischen Stimmung vertraut gemacht. Doch der Syrien-Konflikt treibt die Ölpreise mit Wucht nach oben, WTI kostet soviel wie seit Mai 2011 nicht mehr. Wir hatten gestern eine Long-Position auf den WTI-Preis eröffnet, um unsere “Erinnerungsposition” beim WTI-Inliner mit WKN SG3PH9 abzusichern. Diese Position hat es mit Eröffnung heute früh nun erwischt, gleichzeitig steigt der Knock-out natürlich. So verlässt die SG3PH9 also in drei Stufen das Depot. Die ersten beiden großen Tranchen haben wir mit Gewinnen von knapp 90 Prozent (12.4) und knapp 100 Prozent (3.7) veräußert, ehe nun die verbliebene Mini-Position den Unruhen am Markt Tribut zollen musste. Nachzulesen sind die Transaktionen natürlich in der Historie - wie immer. Den Markt werden heute Wirtschaftsdaten aus den USA beschäftigen, bei Evonik könnte die Stoxx 600 – Aufnahme positiv wirken. Auf Infineon gehen wir heute in einem Sonderbeitrag ein.