Deutsche Aktien
Premium-Autos, Premium-Aktien
Menschenmassen in Frankfurts Messehallen und U-Bahnen deuten es an: „Die automobilste Show der Welt" hat ihre Tore geöffnet. Nach den beiden Pressetagen, an denen über 80 Aussteller ihre Konferenzen durchführen, wird sich am Donnerstag Kanzlerin Angela Merkel die Ehre geben. Hunderttausende Besucher werden bis zum 22. September folgen.
Nicht nur dieser Andrang zeigt es: Der deutschen Automobilbranche und ihren Zulieferfirmen geht es vergleichsweise gut. Autos „Made in Germany" sind vielerorts begehrte Statussymbole, gelten als technologisch führend und hochwertig verarbeitet. Im Windschatten von Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen laufen denn auch Zulieferer wie Continental und Dienstleister wie Bertrandt auf Hochtouren.
Ihre Aktionäre haben ebenfalls wenig Grund zu klagen. So hat der DAXsector Automobile, der 13 Aktien von 11 Autobauern und Zulieferfirmen enthält, branchenübergreifende Indizes wie DAX oder MDAX zuletzt klar abgehängt und pünktlich zur IAA ein neues Allzeithoch erreicht. Sämtliche Titel notieren höher als vor zwölf Monaten. Vorneweg brausen unsere Langzeitempfehlungen Grammer, Bertrandt und Continental. Musterdepotwert Daimler landet trotz eines Zwölfmonatsplus von 40% nur im gehobenen Mittelfeld – im DAX reicht diese Performance dagegen locker für Platz 3.
Die Rally könnte mit Blick auf die Bewertungen durchaus in die Verlängerung gehen. Bei BMW und Daimler liegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse bei 10, die Dividendenrenditen aber über 3 bzw. 4%. Volkswagen ist weniger ausschüttungsfreudig, dafür beträgt das KGV auch nur 7. Selbst die Papiere von Grammer und Continental, mit denen PLATOW-Leser ihren Einsatz bereits mehr als verdoppelt haben, sind noch nicht überhitzt. Für viele IAA-Besucher wäre es sinnvoll, sie würden nicht nur ein neues Auto ordern, sondern die Aktie des Herstellers gleich mit dazu.
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