Kampfansage an USA
China rüstet im Wirtschaftskrieg mit tonnenweise Gold auf - Seite 2
Ein anderer Hinweis: In der jüngsten Vergangenheit war in vielen Wirtschaftsmedien von einer Krise in den Schwellenländern zu lesen. Der Grund: Ankündigungen der Fed, die lockere Geldpolitik in der Zukunft leicht zu straffen. Als Reaktion darauf zogen Investoren ihr Geld aus den Schwellenländern ab. Die Auswirkungen waren massiv und selbst im philippinischen Hinterland noch zu spüren. Eben auch in jenen aufstrebenden Ländern zu denen China bereits seit Jahren intensive Handelsbeziehungen unterhält.
Wie sieht die neue Währungsordnung aus?
Es kann davon ausgegangen werden, dass spätestens nach den jüngsten Verwerfungen in diesen Ländern, die direkt mit der US-Geldpolitik zusammenhängen, die Frage nach dem Dollar als Leitwährung
gestellt wird. Worauf dann auch die Frage nach dem „danach“ gestellt werden wird. Dies ist derzeit die globale, alles entscheidende Frage: Wie wird die neue internationale Währungsordnung
ausschauen?
Eine nicht unwahrscheinliche Antwort darauf lautet: ein neuer chinesischer Goldstandard! Der Dollar oder unsere Währung der Euro sind reine Vertrauenswährungen – durch nichts gedeckt als durch den
Glauben an Wirtschaftswachstum. In dem Moment, wo die bald größte Wirtschaftsnation der Welt ihre Währung mit Gold hinterlegt, wird ein beträchtlicher Teil der Weltgemeinschaft den Papierwährungen
des Westens wegen der zunehmenden Entwertungsrisiken den Rücken zu kehren und auf diese neue Sicherheit umschwenken.
Der Dollar löste das Pfund ab, der Yuan wird auf den Dollar folgen
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In einer recht ähnlichen Situation – jedoch mit weniger Beteiligten – war die Weltwirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg. Damals war es das britische Pfund, das aufgrund der hohen Überschuldung des
British Empire in den folgenden 20 Jahren durch den Dollar abgelöst wurde. In dieser Phase des Machttransfers vom Dollar auf den Yuan befinden wir uns bereits. Die Einführung eines chinesischen
Goldstandards könnte am Ende dieses Prozesses stehen.
Für die USA ist diese Vorstellung ein Horrorszenario. Als Leitwährung und damit Haupthandelswährung ermöglicht der Dollar seit 1976 permanent, Leistungsbilanzdefizite zu finanzieren. Solange die
Welt mit der Leitwährung bezahlt werden kann, welche man selbst druckt, entsteht Wohlstand in den USA ohne signifikante wirtschaftliche Aktivität. Darüber hinaus „wechseln“ Länder ihre durch den
Handel erworbenen Dollars in der Regel in US-Schulden über den Kauf von Staatsanleihen und tragen zur Nachfrage nach Dollars mehrheitlich bei.
Dies sind ihre Währungsreserven, die natürlich dominant in der Leitwährung angelegt werden. Dieses Privileg und die damit verbundene Wohlstandsmehrung und die Unterhaltung der Armee als
Machtinstrument wären mit einem neuen chinesischen Goldstandard akut gefährdet.