Palladium, Platin und Kupfer in der charttechnischen und fundamentalen Analyse
Die positiven Stimmen mehren sich, wenn es um Investments im Bereich Metalle geht. Analysten von Sprott Asset Management weisen auf "sehr bullische Entwicklungen" am Palladiummarkt hin. Das Edelmetall sei nicht von dem Abverkauf bei den anderen Edelmetallen wie Gold und Silber erfasst worden. Während Gold und Silber durch die Angst vor einer Drosselung der Sachkäufe durch die US-Notenbank unter Druck gerieten, habe sich Palladium stabil gehalten. In den Augen von David Franklin, dem Marktstrategen von Sprott Asset Management sei dies auf positive Fundamentaldaten bei Palladium zurückzuführen. Palladium sei seit Jahresbeginn um 3% gestiegen, während Gold um 20%, Silber um 28% und Platin um 8% gefallen sei. Somit habe sich Palladium von den anderen Edelmetallen "erfolgreich abgekoppelt". Wir schauen uns fundamental und charttechnisch an, wie es um die Metalle bestellt ist und geben passende Investments zur Auswahl.
Günstige Situation auf dem Palladiummarkt
Laut dem britischen Chemiekonzern Johnson Matthey hätte das gesamte Palladiumangebot auf dem Weltmarkt im Jahr 2012 6,5 Millionen Unzen erreicht, wovon Investoren rund 5% oder 385,000 Unzen gekauft haben. Im laufenden Jahr könnte diese Summe steigen, Johnson Matthey geht aber von einer weiten Spanne zwischen 100.000 und 500.000 Unzen aus. Seit Jahresbeginn hätten Investoren jedoch bereits zusätzlich 339,000 Unzen Palladium gekauft, was in den Augen von Sprott ein Hinweis sei, dass das Ergebnis des vergangenen Jahres leicht übertroffen werden könne.
Die eigentlich interessante Entwicklung am Palladiummarkt hat Norilsk Nickel vor kurzem angesprochen. “Wir rechnen mit einem Angebotsdefizit am Palladiummarkt von einer Million Unzen im Jahr 2013″, ließ der weltgrößte Hersteller des Edelmetalls verlautbaren. Die Palladiumvorräte in den russischen strategischen Lagerhallen in Gokhran seien vermutlich erschöpft, so dass diese in Zukunft nicht mehr zur Begleichung eines Angebotsdefizits auf dem Weltmarkt verwendet werden können. David Franklin von Sprott Asset Management sei sich daher sicher: Die Zukunft für Palladium “erscheint rosig.”
Palladium
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Charttechnisch ist die Situation nicht ganz so überzeugend. Obwohl Palladium seit Jahresbeginn rund sechs Prozent vorne liegt, sucht man einen Trend im Chartverlauf aber vergeblich. Gegenüber dem Jahrestief bei rund 630 Dollar bildeten sich im September und Oktober steigende Tiefpunkte, die für einen gewissen Aufwärtsdruck sprechen. Was noch fehlt, ist ein Ausbruch über die zahlreichen bevorstehenden Barrieren. Aktuell steht die Hürde um 750 Dollar auf der Agenda. Zumindest der dynamische Ausbruch über die Region um 720 Dollar, die nun eine erste Unterstützung darstellt, lässt berechtigte Hoffnungen aufkommen, dass der Preis weiter anzieht und die Juni / August-Hochs bei 765 bis 770 Dollar erreicht. Darüber wartet das Jahreshoch um 780 bis 785 Dollar, erst nördlich dieses Kursniveaus wird ein mittelfristiges Kaufsignal mit Ziel 820 bis 860 Dollar aktiv. Unterhalb von 680 Dollar ist die laufende Erholung als beendet anzusehen, Rücksetzer bis 645 und später 630 Dollar wären zu erwarten. Wer in Palladium investieren will, sollte beachten, dass Optionsscheine aufgrund der hohen Volatilitätsbewertung nicht attraktiv sind. Knock-outs sind die bessere Alternative. Für mutige Optimisten bietet sich daher der K.o.-Bull mit der WKN PA0RRQ an. Die Laufzeit endet im März 2013 und der Hebel liegt bei rund neun. Für Pessimisten kommt dagegen die WKN DZN4ST mit einem Hebel von zehn in Frage.