Angela Merkel als “Vorbild”
Alternativlos – oh je. Kennt man dieses Wort nicht von Angela Merkel und den schlimmsten Tagen der Finanzkrise? Die USA und Japan – zwei Industrieländer, die mit enormen geldpolitischen Anstrengungen versuchen, gegenwärtig der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. Japans Ministerpräsident Abe prägte dabei den Begriff “Abenomics”. Eine Folge der Maßnahmen sind die weltweit niedrigen Zinsen, selbst Volkswirtschaften wie Australien mussten kapitulieren und 2013 kräftig an der Zinsschraube drehen. Als Folge sollen Aktien aus Industrieländern eben alternativlos sein – glauben die Experten von Fidelity. Wir nehmen dies als Alternativmeinung für 2014 unter die Lupe.
Vertrauen in die USA kehrt zurück
Aktien sind das, was man haben muss. Aber Anleger sollten angesichts der Rekordstände nicht in Euphorie verfallen und weiterhin Vorsicht walten lassen. Einer konjunkturellen Erholung müssen auch bessere Unternehmensgewinne nachfolgen, um den Kursanstieg zu rechtfertigen, glauben viele Fondsmanager. Dan Roberts, Fondsmanager des Fidelity Global Dividend Fund: ” Der MSCI All Country Index ist seit dem Tief im vierten Quartal 2011 bereits um etwa 50 Prozent nach oben geschnellt. Die Unternehmensgewinne haben sich aber deutlich langsamer entwickelt. Daher rechne ich für 2014 mit weniger ausgeprägten Kurszuwächsen am Aktienmarkt. Die Unternehmen müssen nun erst einmal den in den Kursen eingepreisten Erwartungen gerecht werden.” Anleger sollten sich daher auf Aktien von soliden und ertragstarken Unternehmen konzentrieren. Aktien mit nachhaltigen Dividenden können in die engere Auswahl genommen werden.
S&P 500
Adrian Brass, Fondsmanager des Fidelity America Fund sieht das Vertrauen in die US-Wirtschaft zurückkehren. “Die Konjunktur in den USA nimmt weiter an Fahrt auf, die Lage am Arbeits- und am Häusermarkt entspannt sich. So steigt das Konsumklima auch trotz der jüngsten Steuererhöhungen.“ Die kritische Arbeitslosigkeit und die schwächelnde Bauwirtschaft zeigen dennoch dass die Erholung noch einige Zeit in Anspruch nehmen könnte.
Japan im Blick halten
Japan musste seine Wachstumsberechnung im dritten Quartal zuletzt nach unten korrigieren. Die sehr expansive Geldpolitik und ein schwacher Yen begünstigen zwar den Aufschwung, die Unternehmen halten sich mit Investitionen dennoch weiter zurück. Die Rate lag im dritten Quartal bei 1,1 Prozent auf das Jahr hochgerechnet, und nicht bei 1,9 Prozent wie angenommen. Der japanische Markt tritt seit Monaten auf der Stelle. Alex Treves, Leiter Aktien Japan bei Fidelity sieht dennoch eine positive Tendenz: “Die Gewinne steigen und die gesamtwirtschaftlichen Daten bessern sich kontinuierlich. Auch wenn der Wandel nicht plötzlich kommt, langfristig sind die Aussichten für eine Rehabilitation der nach wie vor drittgrößten Volkswirtschaft der Welt wirklich gut.“ Anleger sollten hier wie bei US-Aktien auf eine fundierte Titelauswahl setzen.