Commerzbank, Allianz und die Überraschung Gazprom…
Die Verunsicherung der deutschen Privatanleger durch die Krim-Krise war nur von kurzer Dauer. Das zeigt eine Verhaltensstudie der comdirect. Insgesamt gesehen waren die Anleger im März optimistisch, verfolgten die aktuelle Entwicklung aufmerksam und nutzten das günstige Kursniveau für Zukäufe. Der comdirect Brokerage Index lag mit 106 Punkten abermals über dem Jahresdurchschnitt 2013. Ein ähnliches Bild ergibt das Investmentbarometer von J.P Morgan. Wir stellen ihnen die Ergebnisse im Detail vor:
Der comdirect-Brokerage Index zeigt, ob die handelsaktiven Privatanleger tendenziell eher Wertpapiere kaufen oder ob sie eher verkaufen. Für die Berechnung des Indexwertes werden die Wertpapierkäufe den -verkäufen der rund 850.000 Depotkunden der Comdirect gegenübergestellt und mit dem Durchschnitt des vorangegangenen Jahres verglichen.
Wie schon in den Vormonaten Januar (107 Punkte) und Februar (106,1 Punkte) überwogen die Wertpapierkäufe gegenüber den -verkäufen. Anfang März – als die Krise in der Ukraine eskalierte und die Börsenkurse weltweit nachgaben – hatten die Privatanleger in großem Umfang Aktien und andere Wertpapiere abgestoßen. Mit der Erholung der Börsen Mitte März, stockten die Anleger ihre Depots kräftig auf.
Beim Investmentbarometer von JP Morgan sah die Lage im März ähnlich aus: Wie das letzte Investmentbarometer zeigt, glaubt mit 51,4 Prozent jeder zweite Befragte an weiter steigende Börsenkurse – das ist ein Anstieg von 9 Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Befragung im Herbst 2013. Parallel sank der Anteil der Börsen-Skeptiker, die für die nächsten sechs Monate eine negative Entwicklung an den Märkten erwarten, um 1,8 Punkte auf 17,1 Prozent. Entsprechend stieg der aus den Ergebnissen der Befragung gebildete Stimmungsindikator, der Investor Confidence-Gesamtindex, von 2,5 auf aktuell 3,8.
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Im März passten die Anleger der comdirect ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen sehr aufmerksam den aktuellen Trends an. So führt das russische Energieunternehmen Gazprom die Liste der Top-Aktienkäufe an. Besonders beliebt waren darüber hinaus die Aktien von Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz und BASF. Die angespannte Situation bei der Fluggesellschaft Air Berlin wirkte sich auf das Geschäft mit Anleihen des Unternehmens aus. Diese Papiere standen bei vielen Anlegern im März auf der Verkaufsliste.