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    Hüfners Wochenkommentar  497  0 Kommentare Krasse Fehlprognose bei den Zinsen - Seite 2

    Angeführt wird ferner die verbreitete Erwartung, dass die Geldpolitik im Euroraum noch einmal gelockert werden könnte. In der Tat gibt es seit Monaten Spekulationen, dass die Leitzinsen gesenkt werden könnten. Manche rechneten auch damit (noch wichtiger für die Kapital­märkte), dass wie in den USA ein "Quantitative Eas­ing"-Programm aufgelegt werden könnte. So etwas hätte natürlich zinssenkende Wirkungen. Bisher ist es dazu aber nicht gekommen. Ich halte es auch für unwahr­scheinlich.

    Ein anderer Grund, der genannt wird, ist, dass die öf­fentliche Hand sowohl in den USA als auch in Europa den Kapitalmarkt weniger in Anspruch nimmt. In Deutschland ist der Staatshaushalt inzwischen weit­ge­hend ausgeglichen. Der Finanzminister muss nur noch die Tilgungen refinanzieren. Auch in anderen Staaten sieht es tendenziell besser aus. Das hilft natürlich den Zinsen. Andererseits sollte man den Effekt nicht über­treiben. So hoch waren die Kreditaufnahmen der öf­fentlichen Haushalte zuletzt nicht mehr.

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    Nun kann man sagen, dass es nicht ein einzelner Grund war, der die Kapitalmärkte bewegte, sondern die Ge­samtheit aller Argumente. So etwas kommt manchmal vor. Diesmal ist es meines Erachtens aber nicht so.

    Es gibt nämlich ein Argument, das im bisherigen Verlauf des Jahres eine überragende Bedeutung hatte. Das ist die Zunahme der Risiken auf den Märkten beziehungs­weise die Abnahme der Risikoneigung der Investoren. Es gab eine Reihe von Ereignissen, die die Anleger vor­sichtiger werden ließ. Das begann im Januar mit den Unruhen in einer Reihe von Schwellen- und Entwick­lungsländern, in denen es zu erheblichen Kapitalab­flüs­sen kam. Dann gab es die politischen Spannungen in der Ukraine. In Euroland gab es Unsicherheiten im Zu­sammenhang mit den Regierungswechseln in Italien und Frankreich. All das hat auch die Aktienmärkte unsicher werden lassen. Die Kurse sind dort seit Januar per Sal­do nicht mehr gestiegen. Es zeigte sich die alte Korrela­tion (die in der Vergangenheit manchmal in der Verges­senheit geraten ist): Wenn die Aktienkurse nicht mehr steigen, gehen Anleger in Bonds.

    Für Anleger

    Was heißt das nun für die weitere Entwicklung der Zin­sen? Machen Anleger nicht einen Fehler, wenn sie bei dem erreichten niedrigen Niveau der Zinsen noch in langfristige Papiere investieren? Nicht unbedingt. Wer an eine Deflation in Euroland glaubt (ich tue das nicht), für den sind niedrigere Zinsen durchaus vorstellbar. In der Schweiz liegt die Geldentwertung bei Null, die lang­fristige Rendite ist auf 1 Prozent gesunken. In Japan rentieren zehnjährige Staatsanleihen nur bei 0,6 Prozent. Wenn den eu­ropäischen Kapitalmärkten solche Perspektiven bevor­stehen sollten, dann sind Investments in langfristige Bonds auch bei den jetzigen Zinsniveaus noch inte­res­sant.

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    Hüfners Wochenkommentar Krasse Fehlprognose bei den Zinsen - Seite 2 Hüfner 24. April 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Fehlprognose des Jahres war bisher der Zins. Die große Mehrheit der Volkswirte hatte am Jahresanfang mit einer Erhöhung der Renditen in Euroland gerechnet. Tatsächlich kam es genau …

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