Putin und Südafrika mischen Palladium auf
Die Abhängigkeit vom russischen Gas verringern – ein beliebtes Credo der letzten Wochen. Dabei sind westliche Industriestaaten nicht nur auf Gas, sondern auch auf ein Edelmetall angewiesen: Palladium. Es wird für Katalysatoren in Benzinmotoren verwendet. Neben Russland treibt der zweite große Palladium-Exporteur ebenfalls den Preis. In Südafrika legen Streiks die Minen lahm. In den Handel um das seltene Edelmetall ist damit reichlich Bewegung gekommen.
Palladium notierte zuletzt bei 813 USD/Unze und damit in Reichweite eines neuen 2-Jahreshochs. Die starken Preiszuwächse sind Analysten zufolge zurückzuführen auf die unsichere geopolitische Lage um Russland wie auch die Streiks in Südafrika. Damit ist die Versorgungslage des Edelmetalls alles andere als sicher. Gut 80.000 Arbeiter befinden sich in Südafrika im Ausstand. Von dort stammt normalerweise ein Drittel des Weltmarktangebots an Palladium. Während die Minen bereits abgebautes Erz bislang weiter verarbeiten konnten, um die Ausfuhren zu den Kunden auf der ganzen Welt aufrecht zu erhalten, gehen die Lagerbestände an bereits gefördertem Erz zur Neige.
Angebotsdefizit
Doch auch schon vor dem Streik rechneten Analysten damit, dass die Palladiumnachfrage das Angebot aus der Wiederaufbereitung von Palladium sowie der Minenproduktion übersteigen wird. Der Streik hat die Produktionsmengen verringert, womit es nun zu einem größeren Angebotsdefizit auf dem Weltmarkt kommen wird, sagt etwa Bart Melek, ein Analyst bei TD Securities gegenüber dem “Wall Street Journal”. In diesem Jahr wird es seinen Schätzungen zufolge eine Mangelversorgung des Weltmarktes mit Palladium von 1,6 Millionen Unzen geben.
Neben den Streiks in Südafrika sorgte auch die Krise in der Ukraine für einen Schub im Preis von Palladium. Händler zeigen sich besorgt darüber dass die USA und Europa Sanktionen gegen Russland verabschieden könnten, welche das Angebot an Palladium negativ beeinflussen könnten. Russland produziert 42% des weltweit verfügbaren Palladiums.
Anlagealternativen
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Privatanleger können das seltene silberweiße Edelmetall über Zertifikate ins Portfolio nehmen. Der Schweizer Emittent Vontobel bietet Minis auf der Long-Seite mit verschiedenen Hebeln und geringen Spreads: Die WKN VT9Y39 mit Hebel 5, die VZ3HLW mit Hebel 8. Wer auf fallende Kurse nach einer Beruhigung der Situation in Russland setzen möchte, greift zur WKN VZ30BY mit Hebel 2,5. Eine Alternative ist die WKN DZN4SS, die einen Hebel von 4,9.