Aktien - Einbruch
Überhöhte Bewertungen, politische Unruhen, Sekundenhandel - Der Crash kommt! Oder?
Die Szenarien für einen Börsencrash werden immer konkreter. Der Analyst Tom DeMark liefert nun genaue Zahlen, mit denen er den Einbruch prognostiziert. Startschuss seiner Prognose: Diese Woche.
Voraussetzung für einen raschen Einbruch der US-Aktien – DeMark erwartet bis zu elf Prozent – sind verschiedene Kurs-Muster, berichtet das „Handelsblatt“. Seine Prognosen betreffen zum Einen den US-Aktienleitindex Standard & Poor´s 500, zum Anderen den Dow Jones Industrial Average. Für beide Indizes nennt DeMark einen Höchst- bzw. Grenzwert, auf den der Einbruch folge.
Beim S&P 500 beziffert der Analyst den kritischen Wert auf 1891 Punkte. Überschreitet der Index diese Grenze ein- oder zweimal, droht ihm zufolge der Absturz. Allerdings darf der Index für DeMarks Rechenspiele dabei im vorangegangenen Intraday-Handel nicht auf 1884 Zähler gefallen sein, führt das "Handelsblatt" in Bezug auf ein Interview DeMarks mit Bloomberg News aus.
Auch für den Dow Jones Industrial Average nennt DeMark einen kritischen Höchstwert. Dieser liegt bei einem Schlussstand über 16.581 Punkten. Gleichzeitig müsste das vorangegangene Intraday-Hoch oberhalb von 16.661 Zählern liegen.
Unterstützung bekommt DeMark von dem Chef-Investment Strategen bei Grantham Mayo Van Otterloo, Jeremy Grantham. Er allerdings sieht den Einbruch erst mittelfristig. Die kritische Grenze für den S&P 500 legt er bei 2250 Punkten fest. Auf diesen Wert werde der Index steigen, um dann einzubrechen. Auch ein Datum für den Einbruch nennt er: Nach der US-Präsidentschaftswahl im November 2016. „Um die Wahl herum oder kurz danach wird die Marktblase zerplatzen – so, wie Blasen das immer tun. Dann geht es zurück auf den Trend-Wert bei etwa der Hälfte vom Höchststand oder sogar noch schlimmer“, zitiert das Handelsblatt Jeremy Grantham.
All den Vorhersagen zum Trotz: Zum Einen kommt es meistens anders als Prognosen zu denken vorgeben. Und zum Anderen ist insbesondere bis Ende 2016 noch genug Zeit für neue Entwicklungen, Aufschwünge, Blasen oder Rezessionen. Dennoch: Was bleibt, ist das Gefühl einer Unruhe an den US-Aktienmärkten – zurückgeführt insbesondere auf das mögliche Platzen einer Technologie-Blase (wallstreet:online berichtete).
Der Handel wird mehr und mehr von hochtechnisierten Computern im Sekundenhandel dominiert, so genannte Algo-Trades. Die Anfälligkeit der Systeme für kleinste Fehler und damit auch Crashs nimmt zu. Dazu gesellen sich überhöhte Bewertungen von Aktien, politische Unruhen, der Ukraine-Konflikt usw. Droht nun ein neuer „Flash-Crash“ wie die Tageszeitung „Die Welt“ schreibt? Am 6. Mai 2010 rauschte der amerikanische Leitindex Dow Jones knapp 1000 Punkte in den Keller und verlor damit rund 10 Prozent seines Gesamtwertes. Ist es bereits am 9. Mai soweit?
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