E-Reputation

AXA bietet Versicherung gegen Rufmord im Internet

Ein, zwei böswillige Kommentare und schon ist es passiert: der Ruf ist ruiniert. Doch anders als ein bekanntes Sprichwort nahelegt, lebt es sich danach alles andere als ungeniert. Axa will daher die so genannte e-reputation künftig schützen. Doch wie soll das funktionieren?

Der Versicherungskonzern Axa bietet künftig eine Versicherung gegen Rufschädigung einer Person im Internet an. So sollen betroffene Personen bei einem entsprechenden Versicherungsschutz einen Experten zur Verfügung gestellt bekommen, der das Profil von unangenehmen Einträgen befreit, so Axa-Vorstandschef Henri de Castries im Interview mit der „WirtschaftsWoche“.

Gleichzeitig wehrte sich de Castries gegen Kritik an der Kooperation von Axa mit Facebook. Man gebe keine Daten weiter. Facebook sei kein Spionagezentrum, und Axa sei kein naives Kind, sagte der Axa-Chef. Ziel sei es vielmehr ein Kommunikationsmittel, das weltweit von immer mehr Menschen genutzt werde, dazu zu verwenden, die Produkte zu verbessern. Allein dazu würden „gewisse Informationen“ ausgetauscht.

„Gutes Entwicklungspotenzial“ für Deutschland-Geschäft

Des Weiteren rechnet man beim französischen Versicherungskonzern trotz der alternden Gesellschaft in Deutschland mit Wachstum für das Versicherungsgeschäft. Demnach nehme in Deutschland die Bevölkerung zwar ab, aber gleichzeitig würden die Einkommen der einzelnen Bürger steigen, so de Castries.  Und da die Menschen älter werden, hätten sie mehr Bedürfnisse. Laut dem Axa-Chef will eine Gesellschaft, die es zu Wohlstand gebracht hat, die geschaffenen Werte versichern. Gutes Entwicklungspotenzial also für einen Versicherer.

Allerdings sei das Wachstum wegen des gesättigten Marktes geringer als zum Beispiel in Indonesien oder China. De Castries: „Die Industrieländer machen immer noch 80 Prozent unseres Umsatzes aus. Aber wir folgen dem Wachstumspfad. Deshalb investieren wir vor allem in Schwellenländern, weil dort unser Wachstum generell 10 bis 20 Prozent beträgt. In einem gesättigten Markt sind es zwischen null und fünf Prozent.“

Ähnlich wie viele Konkurrenten versucht Axa bei Lebensversicherungen die Kunden von Policen mit Garantieverzinsung abzubringen. Stattdessen lege man den Fokus auf Garantien, die die mögliche Rendite nicht zu stark einschränkten, so de Castries. Die Kunden seien sich inzwischen im Klaren darüber, dass sie zwar höhere Risiken eingingen, wenn sie keine Garantieverzinsung verlangten, aber auch, dass es Chancen gebe, nämlich eine viel bessere Verzinsung.

Axa hat in Deutschland mehr als acht Millionen Kunden, Branchenführer Allianz rund 20 Millionen.

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