Halbfinale: Deutschland leichter Favorit
Die Erwartungshaltung der rund 200 Millionen Brasilianer ist trotz der mäßigen Leistungen in der Vorrunde und den Zitterpartien in der K.o.-Runde weiter hoch. Bei der 20. Austragung trägt mit Brasilien seit langem wieder der Gastgeber die Bürde der Favoritenrolle vor heimischem Publikum. 1994, 2002 und 2010 fanden die Turniere in Fußball-„Entwicklungsländern“ statt – die USA, Japan und Südkorea sowie Südafrika konnten die Euphorie in der Heimat zu ihren Gunsten nutzen. Die Gunst der Stunde hat auch der SDAX genutzt und schwang sich zum besten Index der heimischen DAX-Familie auf.
Brasilien muss kräftig umstellen
Als Frankreich und acht Jahre später Deutschland das Turnier ausrichteten, waren die Erwartungshaltungen im Vorfeld dagegen gemäßigt. Unvergessen bleibt das Testspiel-Debakel der Deutschen kurz vor der WM gegen den späteren Weltmeister Italien. 2006 kamen die Deutschen dennoch ins Halbfinale – acht Jahre später heißt der Gegner dort Brasilien. Bei der Selecao wiegt der Ausfall von Neymar und Kapitän Thiago Silva schwer, allen Bekundungen von deutscher Seite zum Trotz. Laut Joachim Löw könnte sich die Schwächung der Brasilianer zum Trugschluss erweisen, wenn deren Teamgeist durch den jüngsten Schlag bestärkt wurde. Neymar könnte durch Chelseas Willian ersetzt werden. Der 25-jährige spielt bei Chelsea eine wichtige Rolle und sorgt mit einer ähnlichen Spielweise wie Neymar für Gefahr auf der Außenbahn.
Deutschland hat mehr als den DAX zu bieten
Wenig Gefahr verbreitete dagegen der SDAX in diesem Jahr. Im Gegenteil, der kleine Bruder von DAX und MDAX hat in diesen Tagen kräftig etwas zu feiern. Nicht nur wegen seines 15-jährigen Bestehens, sondern auch durch das kräftige Plus von rund zehn Prozent im ersten Halbjahr. Der SDAX mit seinen 50 kleinkapitalisierten börsennotierten Unternehmen kann aber auch langfristig Erfolge vorweisen. Mit einem Zuwachs von etwa 160 Prozent in den zurückliegenden 15 Jahren hat der SDAX den DAX locker übertroffen (plus 90 Prozent). Allerdings war der MDAX nicht zu schlagen (plus 330 Prozent).
Klein, aber Oho
Im Gegensatz zum DAX sind die Firmen im SDAX nicht jedem gleich bekannt, aber in ihren Branchen gehören viele der „Kleinen“ zu den ganz Großen. So ist zum Beispiel Hornbach einer der größten Betreiber von Baumärkten in ganz Europa. Im ersten Halbjahr legte die Aktie um 28 Prozent zu. Besser waren nur Surteco und Sixt mit jeweils 32 Prozent, Villeroy & Boch (plus 35 Prozent) sowie Wacker Neuson (plus 44 Prozent). Die schwächste Kursentwicklung verzeichneten Air Berlin und Tom Tailor. Am bekanntesten ist jedoch der jüngste Neuzugang im Index: Borussia Dortmund. Auch wenn der SDAX der kleinste Index innerhalb der DAX-Familie ist, bekommen die Unternehmen mit dem Einzug in eine der Auswahlindizes eine größere Aufmerksamkeit. Die ist Borussia Dortmund nun nicht nur bei den Fußballfans gewiss. Für Anleger, die auf eine anhaltende starke Performance im SDAX setzen wollen, bietet sich ein Indexzertifikat an, etwa das Papier mit der WKN DB0SDX. Eine Alternative ist der SDAX-ETF mit der WKN ETF005. Die Gesamtkostenquote beträgt hier 0,7 Prozent per anno.
Lesen Sie auch
Fotoquelle: Adidas