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     1124  0 Kommentare Deutsche Bank, Thyssen, Lufthansa – gleicher “Indikator”?

    38 Euro auf dem Kurszettel für die Deutsche Bank – lange ist es her. Lange? Stimmt gar nicht, seitdem sind erst acht Monate vergangen. Wollte die Bank ihren Kurs vom Jahresbeginn wieder erreichen, so müsste sie Stand jetzt um rund 50 Prozent zulegen. In den vergangenen Wochen äußerten sich Analysten eher pessimistischer zur Aktie. Dabei sind die Risiken nun auf dem Tisch, einige Hausaufgaben wurden erledigt und die Black Box ist “nur” noch eine graue Box wenn man so will. Eigentlich sind dies insgesamt bessere Voraussetzungen als im Winter, zumal auch eine Kapitalerhöhung abgearbeitet wurde. Wir wollen uns einmal mehr ansehen, ob Analysteneinschätzungen weiterhelfen und wer vor allem nicht mit dem Trend geht, sondern auch mutig genug ist, in schlechten Zeiten die Aktie auf “Kaufen” zu stufen oder in guten Zeiten warnend einzuwirken. Die Beispiele Nordex und K+S hatten wir in der Vergangenheit schon erwähnt.

    Einschätzungen im Rückspiegel

    Deutsche Bank seit Jahresbeginn

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    Blicken wir auf die Deutsche Bank. Am 15. Januar erreichte sie ihr Jahreshoch bei 38 Euro, damals drehte die Societe Generale den Daumen auf “Verkaufen” und war neben Berenberg als einziges Haus pessimistisch. Ausgegeben wurde ein Ziel von 31,50 Euro – damals mutig. Auch Goldman Sachs hatte ein verdammt gutes Händchen, riet am 21. Januar zum Verkauf und bekräftigte dies im Februar ebenso wie die Societe Generale. Alle anderen Häuser blieben in der Spur mit “Halten” oder “Kaufen”.

    Die Spürnase beim Duo im Winter war also gut, aber was sagen die Experten jetzt? Goldman hat immerhin auf “Halten” geschwenkt, gibt mit 30,80 Euro ein gutes Erholungsziel aus. Die Franzosen dagegen raten noch immer von der Deutschen Bank ab. Auch Berenberg hatte ein gutes Gefühl. Jetzt trauen die dortigen Analysten der Bank nichts zu und geben ein Kursziel von 26 Euro aus.

    Doch es gibt noch einen vierten Pfeil im Köcher – diesmal bei der Lufthansa. Morgan Stanley hat die Airline vor einigen Tagen auf “Verkaufen” mit Ziel 11,80 Euro gesetzt – nachdem die negativen Nachrichten weitreichend bekannt sind. Im Frühjahr, als die Lufthansa bei 19 Euro notierte, sah man dieses Niveau in etwa als angemessen an, rief keine Verkaufsempfehlung aus. Vielleicht sind manche Analysen einfach prima Kontraindikationen.

    Thyssen-Analysen unter der Lupe

    ThyssenKrupp seit Jahresbeginn

    ThyssenKrupp seit Jahresbeginn

    Freunde der Antizyklik haben übrigens immer wieder Spaß mit der NORD-LB. Deren Prognosen sind unbedingt zu beachten, so auch die auf die beste DAX-Aktie 2014 – Thyssen. Im Dezember, also vor Start der Kursrally, veröffentlichte man folgende Meldung: “NordLB hat das Kursziel für ThyssenKrupp nach Zahlen für 2012/13 von 13 auf 15 Euro angehoben, die Einstufung aber auf “Verkaufen” belassen. Der erhoffte Befreiungsschlag sei ausgeblieben. Negativ überrascht habe die teilweise Rückabwicklung des Verkaufs der Edelstahlsparte. Angesichts der weiterhin vorhandenen Baustellen im Konzern sei die Hoffnung auf eine schnelle Sanierung gebremst worden. Auch die operative Kehrtwende sei vor diesem Hintergrund fraglich.”

    Damals lag Thyssen bei rund 17 Euro am Jahrestief. Am 19. Mai, bei 22 Euro und somit rund 25 Prozent teurer, klang das so: “Die NordLB hat das Kursziel für ThyssenKrupp nach Zahlen von 23 auf 25 Euro angehoben und die Einstufung auf “Kaufen” belassen. Der Stahlkonzern habe erstmals seit sieben Quartalen wieder einen Überschuss erzielt. Zudem habe Thyssen das Jahresziel erhöht. Die positive Entwicklung sollte weiter anhalten.” Seither hat die Aktie etwa fünf Prozent nachgegeben…

    Fazit: Auch wenn Analysteneinstufungen besonders am Tag der Veröffentlichung die Richtung für eine Aktie bestimmen können, werden die Prognosen gerade im mittel- und langfristigen Bereich zunehmend ungenauer. Nicht selten ist gerade eine sehr pessimistische oder optimistische Einschätzung für eine Aktie von vielen Experten ein guter Kontraindikator.

    Notenbank unter Zugzwang

    Noch kurz zum Markt. Es scheint mal wieder so zu sein, dass sich Charttechnik und die Nachrichten perfekt ergänzen. In der DAX-Analyse hatten wir auf die vermehrten Warnsignale hingewiesen, die im Kursverlauf zu erkennen ist. Am Vormittag rauschte der Leitindex wieder unter seine 200-Tage-Linie, russisches Militär ist offenbar in die Ukraine eingedrungen. Raus aus risikoreichen Anlageklassen, rein in Sicherheit lautet die Ansage. DAX und Euro geben nach, zehnjährige Bundesanleihen fallen mit 0,89 Prozent auf ein Rekordtief. Gegenüber dem Euro steht der Schweizer Franken mit 1,206 CHF nur noch knapp über der von der Notenbank verteidigten Schwelle von 1,20 CHF. Gerüchten zufolge kauft die Schweizer Nationalbank bereits massiv europäische Bonds auf, um den Euro zu stabilisieren. Im Favoritendepot haben wir bereits auf die neue Lage reagiert, weitere Papiere mit attraktivem Chance-Risiko-Verhältnis finden Sie hier.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Deutsche Bank, Thyssen, Lufthansa – gleicher “Indikator”? 38 Euro auf dem Kurszettel für die Deutsche Bank – lange ist es her. Lange? Stimmt gar nicht, seitdem sind erst acht Monate vergangen. Wollte die Bank ihren Kurs vom Jahresbeginn wieder erreichen, so müsste sie Stand jetzt um rund 50 Prozent …

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