GoPro-Aktie könnte Felix Baumgartner folgen
Sport liegt voll im Trend – keine Party wo niemand von seinem letzten Marathon, der Mountainbike-Tour am Gardasee, hochalpinen Wanderungen oder dem neuste Rennrad-Schnickschnack berichtet. Darum ist eine Industrie entstanden die den Teilzeit-Sportler perfekt ausstattet. GoPro profitiert stark von der Vermischung von Sport und Lifestyle.Der Absatzmarkt für die Action Cam GoPro Hero ist sehr breit. Die handlichen Kameras werden an das Rad oder den Ski-Helm angebracht, und filmen die Fahrt. Nun kann die Aufzeichnung auf sozialen Netzwerken gepostet werden, oder ganz altmodisch zuhause der Familie auf dem TV vorgeführt werden. YouTube ist voll mit solchen Videos , die Radsportler in der Redaktion haben ein Beispiel herausgesucht…Der Österreicher Felix Baumgartner sorgte für Aufsehen bei seinem Weltrekordsprung, als er mit Überschallgeschwindigkeit aus der Stratosphäre in Richtung Erdboden raste. Atemberaubende Videos in gestochen scharfer Qualität sind während des Sprungs entstanden. Der Hersteller der Kameras war jedoch nicht irgendein Technikkonzern, sondern GoPro. Einen weiteren Sprung schaffte das Unternehmen dieses Jahr mit dem Gang an die Börse, der durchaus erfolgreich verlief.
Qualitativ ist GoPro mit dem aktuellen Model Hero “3+ Black Edition” gut aufgestellt, neben der hochauflösenden Bildqualität UltraHD ist das Gehäuse der Kamera ebenfalls hochwertig verarbeitet, sodass es allen Extrembedingungen standhält. Die einfache Bedingung mit nur zwei Knöpfen spricht eine breite Zielgruppe an.
Die Folge sind 45 Prozent Marktanteil im Camcorder Bereich in den USA. Darüber hinaus verrät ein Blick auf den Absatz, dass GoPro in den letzten Jahren immer mehr Kameras verkaufen konnte. So wurde im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Kameras abgesetzt. Der Umsatz stieg in den letzten drei Jahren von 235 Millionen US-Dollar im Jahr 2011 auf 986 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr 2013.In der Vergangenheit konnte das Unternehmen schon profitabel wirtschaften. Die ersten Quartalszahlen nach dem Börsengang enttäuschten jedoch: Im zweiten Quartal 2014 stieg der Umsatz um 38 Prozent auf 245 Millionen US-Dollar. Dennoch konnte GoPro die Anleger nicht überzeugen, der Verlust stieg im zweiten Quartal auf knapp 20 Millionen Dollar. Die Aktie, die sich nach dem Börsengang im Juni bis auf 48 US-Dollar verdoppelt hatte, fiel unter 40 US-Dollar. Im August zogen die Notierungen wieder etwas an.
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Laut Medienberichten scheint Geschäftsgründer Nick Wodman für die Zukunft zu planen neben dem Absatz der Kamera auch im Werbegeschäft anzugreifen. Das Trendprodukt könnte bei Produktplatzierungen und beim Sponsoring zum Einsatz kommen. Abzuwarten bleibt jedoch wie sich GoPro langfristig auf dem Markt etablieren kann und ob das junge Unternehmen sich gegen die große Konkurrenz der Smartphones durchsetzen kann. Der Faktor “Lifestyle” dürfte beim Börsengang eingepreist worden sein. Diesen Status aufrechtzuerhalten dürfte dem jungen Unternehmen einige Anstrengung kosten. Um die Aktienbewertung zu rechtfertigen, sollte der Umsatz auf hohem Niveau bleiben und Gewinne folgen. Ansonsten könnte es dem Aktienkurs gehen, wie den meisten Akteuren in GoPro Videos – irgendwie geht’s meistens bergab.
Bildquelle: http://gopro.pr.co/