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     1855  0 Kommentare DAX-Chartanalyse – Bullenfalle noch möglich

    Nun also doch – so dachten seit Donnerstag die bullischen Anleger im DAX. Denn der Index nahm seinen hartnäckigen Widerstand im Bereich um 8900 / 9000 “heraus”, doch seither fehlen ein wenig die Anschlusskäufe. Am Montag früh nun ist der DAX nach einem wie eigentlich zu erwarten mauen IFO wieder unter die 9.000 gesunken. War der Sprung über die besagte Marke also nur auf den ersten Blick gutes Signal, droht eine Bullenfalle?Blicken wir zunächst einmal ganz kurz auf das fundamentale Umfeld, denn der Ifo verträgt etwas Aufmerksamkeit, da er bemerkenswert schlecht war. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober den sechsten Monat in Folge eingetrübt, das war zu erwarten. Der Geschäftsklima-Index fiel aber unerwartet deutlich von 104,7 auf 103,2 Punkte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 104,3 Zähler erwartet. Die Krise in Europa ist stärker als gedacht äußerte daher auch der Mann mit dem grauen Bart. Somit könnte sich nun einmal mehr ein Zusammenspiel aus fundamentalen Daten und Charttechnik ergeben, wer zuerst da war, ist ein wenig Interpretationssache. Schauen wir uns die Lage beim DAX also an:

    Rund 700 Punkte kletterte der deutsche Aktienmarkt seit dem Ende des vorletzte Woche markierten Jahrestiefs. Die Erholung mag so manchen Spekulanten auf der Short-Seite in seiner Dynamik überrascht haben, die Positionen mussten unter Verlusten eingedeckt werden, was den Aufwärtsimpuls zusätzlich beschleunigte. Viele Bären dürften besonders auf den Widerstand um 8900 / 9000 gesetzt haben, und das die Barriere hält. Am Donnerstag wurde der Bereich dynamisch überwunden, doch danach kam nicht mehr viel. Die Gefahr, dass die Bullen zumindest kurzfristig in eine Falle getappt sind, ist also durchaus vorhanden.

    Begründung mit Fragezeichen

    Dazu stimmt der Grund für den jüngsten Impuls sehr nachdenklich. Veröffentlicht wurde der Einkaufsmanagerindex für Deutschland und anschließend auch für den Euro-Raum. Der Index für das verarbeitende Gewerbe lag mit 51,8 Punkten über den Erwartungen (49,6), der Teilindex für den Dienstleistungsbereich enttäuschte hingegen mit 54,8 (Prognose: 55). In Frankreich sieht es unverändert schlecht aus, dass Land bleibt am Rand zur Rezession. Auch der Gesamtindex für die Eurozone lag nur leicht über den Erwartungen. Dennoch wurden die Daten so interpretiert, dass eine  Abkühlung der europäischen Konjunktur wohl kein Thema mehr ist. Eine sehr vage These. Zugleich wären damit auch expansivere Maßnahmen der EZB vom Tisch - und damit ein wesentlicher Faktor der jüngsten Aufwärtsbewegung.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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