Deutsche Bank – 24,50 oder 36 Euro? - Seite 2

Deutsche Bank über 5 Jahre

Nach dem Stresstest haben zahlreiche Experten neue Einschätzungen zur Aktie der Deutschen Bank veröffentlicht mit teilweise mutigen Kurszielen. Betrachtet man die vergangenen Jahre, erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau von 25 Euro durchaus verlockend. Seit Mitte Oktober sticht nur die Societe Generale mit einer Verkaufsempfehlung und Kursziel 24,50 Euro auf der negativen Seite hervor. Die Franzosen verweisen als Begründung vor allem auf die Prozessrisiken bei der Deutschen Bank. Drei Mal lautet hingegen das Urteil “Halten”, während vier Kaufempfehlungen veröffentlicht wurden. Insgesamt ist der Daumen somit leicht nach oben gerichtet. Besonders die Citigroup sieht viel Kurspotenzial und veranschlagt den fairen Wert mit 36 Euro – 44 Prozent über dem aktuellen Niveau. Mögliche Änderungen nach den Zahlen werden wir genau verfolgen.

KGV-Schnäppchen

Runden wir den Tagesausblick noch mit einigen fundamentalen Daten ab. Viele Anleger juckt es nach den Kursverlusten in den Fingern, bei einigen DAX-Werten einzusteigen und frühzeitig auf eine mögliche Jahresendrally zu setzen. Aber sind die Papiere inzwischen wirklich wieder attraktiv bewertet? Auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de für 2015 werden mit Volkswagen und Münchener Rück nur zwei der 30 Indexwerte derzeit mit einem einstellige KGV bewertet. Historisch günstig ist davon nur der Versicherungskonzern mit einem aktuellen KGV von 9,7, während der 10-Jahres-Durchschnitt bei 10,7 liegt. Ebenfalls noch vergleichsweise günstig erscheint BMW mit einem 2015er-KGV von 11,1. Der langfristige Durchschnitt liegt mit 13,6 hingegen wesentlich höher. Am anderen Ende des Ranking liegen Beiersdorf und Merck mit einem Faktor von 22,4 sowie 23,3.

Facebook warnt

Auf der anderen Seite des Atlantiks verdiente Facebook zwar mehr als erwartet, dennoch kam die Aktie nachbörslich kräftig unter Druck. In den vergangenen Tagen legte der Kurs um 15 Prozent zu, Gewinnmitnahmen waren überfällig. Auch die angekündigten massiven Investitionen kamen bei den Anlegern nicht gut an. Im kommenden Jahr will Facebook die Ausgaben um 55 bis 75 Prozent erhöhen, besonders bei der 3D-Brillenfirma Oculus will man verstärkt dabei sein. Den passenden Bear-Schein finden Sie unter der WKN CF8RKP mit einem Hebel von 10,2.

Iran rechnet mit fallenden Öl-Notierungen

An den Ölmärkten zeichnet sich weiterhin keine Entspannung ab, ganz im Gegenteil. WTI erreichte zu Wochenbeginn sogar ein frisches 28-Monatstief. Die in den vergangenen Wochen deutlich gestiegenen Vorräte und die Sorgen über eine deutliche Abschwächung der Weltwirtschaft haben in den vergangenen Wochen den Ölpreis abstürzen lassen. Kurz- und mittelfristig könnte der Trend durchaus anhalten. Die OPEC wird wahrscheinlich auch auf ihrer nächsten Sitzung Ende November das offizielle Produktionsziel nicht reduzieren, somit bleibt das Überangebot am Markt vorerst bestehen und dämpft den Preis. Gerüchten zufolge rechnet der Iran in seinem nächsten Haushalt bereits mit einem Ölpreis von 70 bis 75 Dollar je Barrel. Kurzfristig werden heute um 15.30 Uhr die Daten zu den US-Ölvorräten die Tendenz bestimmen.