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     1723  0 Kommentare Öl in Richtung $70?; AUD/USD kämpft mit Jahrestief - Seite 2

    • Der Ölmarkt leidet unter einem drastischen Überangebot. Ausschlaggebend dafür ist die "Fracking-Revolution" in den USA, die das Land innerhalb kurzer Zeit zum größten Gasproduzenten verwandelt hat, aber auch die Ölproduktion  deutlich hat ansteigen lassen. Im Jahr 2009 sackte die Ölproduktion auf fast 4,0 Mio. Barrel ab, um aktuell auf 8,9 Mio. Barrel anzusteigen. In 2015 wird ein Zuwachs auf 9,6 Mio. Barrel erwartet - Tendenz weiter steigend. Gleichzeitig nimmt das Nachfragewachstum aufgrund der globalen Wachstumsschwäche weniger stark zu. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ölpreise seit Juli um etwa 30% nachgaben. Bisher hat die OPEC, deren Mitglieder etwa 30 Mio. Barrel Öl fördern, nicht reagiert. Ganz im Gegenteil: Saudi-Arabien hat sogar eine Preissenkung vorgenommen, die den Ölpreis weiter unter Druck brachten. Es scheint, dass die Ölstaaten sich eher um die Verteidigung ihrer  Marktanteile bemühen, als um die Preisstabilität. Dies könnte zur Folge haben, dass es sogar zu einer Ausweitung der Produktion kommt. Beispielsweise hat der Iran  - nach einem möglichen Ende der Sanktionen - bereits einen Förderanstieg angekündigt. Eine ähnliche Situation war auch in den 1980er Jahren zu beobachten, was desaströse Konsequenzen für den Ölpreis bedeutete. Im Vorfeld des morgigen OPEC-Treffens haben sich gestern Vertreter wichtiger Ölstaaten  auch nicht über Preisstabilisierungsmaßnahmen einigen können. Um den Markt zu stabilsieren bedarf es laut Barclays einer Kürzung von etwa 1,5 Mio. Barrel. Beim heutigen OPEC-Treffen gehen die meisten Analysten aber eher von einer symbolischen Kürzung von maximal 300.000 Barrel aus. Zwar dürften die niedrigen Ölpreise Investitionen begrenzen, aber die Hochkostenproduzenten in den USA, die einen Breakeven zwischen $53 und $78 haben, dürften vorerst weiter produzieren. Der technische Fortschritt dürfte sich ebenfalls an das neue Preisniveau anpassen und Innovationen hervorbringen. Charttechnisch ist WTI mit aktuell $73,85 ganz in der Nähe der $70-Marke, die als nächste wichtige Unterstützung fungiert (siehe Chart des Tages I). Problematisch könnte es nach Angaben der Ratingagentur Fitch aber für einige Ölländer werden, da die meisten von ihnen erst einen ausgeglichenen Haushalt weit über dem aktuellen Ölpreis erzielen (siehe Chart des Tages II). Es könnten Herabstufungen die Folge sein. Dies könnte auch einige Länder zu einer Ausweitung der Ölproduktion auf Kosten der anderen Marktteilnehmer bewegen und das Angebot weiter ausweiten. Keine leichte Zeiten für Öloligarchen.

    Chart des Tages I: WTI in Richtung $70 Marke

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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