Negativzinsen
Infineon drohen Strafzinsen - Umschichten und Zukäufe als Lösung?
Immer mehr Banken erheben Strafzinsen auf die Guthaben ihrer Großkunden. Kleinanleger sind davon noch nicht betroffen. Einige Unternehmen hingegen schon (siehe auch: Negativzinsen: Strafzinsen auf Bankguthaben - Dammbruch oder ökonomisches
Verhalten?)
Strafzinsen drohen zum Beispiel dem deutschen Chiphersteller Infineon, berichtet die „WirtschaftsWoche“ in einer Vorabmeldung. Gleichzeitig heißt
es, dass Infineon durch Umschichtungen von Gutachten bis dato noch keine Negativzinsen habe zahlen müssen. Um Strafzinsen auf lange Sicht aus dem Weg zu gehen, könnte das allerdings nicht reichen.
Deswegen baue Infineon derzeit seine Geldbestände – ob durch den Rückkauf von Aktien oder die Übernahme des US-Konkurrenten International Rectifier – ab, berichtet das Blatt.
Auch der Industriezulieferer Norma Group ist nach eigenen Angaben noch nicht von Negativzinsen betroffen, schreibt die "WirtschaftsWoche". Zu spüren bekam
das Unternehmen die geldpolitischen Entwicklungen dennoch, da Banken die Höhe der Guthaben inzwischen begrenzt haben.
Sorgen machen sich aber bei Weitem nicht nur Unternehmen wegen möglicher Negativzinsen. Auch viele private Sparer sind besorgt. „Für Privatanleger erwarte ich Negativzinsen erst, wenn die EZB den
Einlagenzinssatz noch weiter senkt, etwa auf minus 0,5 Prozent“, zitiert die "WirtschaftsWoche" Oliver Mihm, Chef der auf Retailbanking spezialisierten Beratung Investors Marketing in Frankfurt.
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Dennoch glaube Mihm, dass sich vor allem Unternehmen mit Negativzinsen abgeben müssen. Es ist allerdings keineswegs gesagt, dass nur die ganz großen Strafzinsen zahlen müssen. „Am Ende werden auch
viele Mittelständler voraussichtlich einen Negativzins zahlen müssen“, zitiert die Zeitung den Co-Chef des Oberpfälzer Chemikalienherstellers Nabaltec, Johannes Heckmann.
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