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     1106  0 Kommentare SAP-Aktie kann Europas Tech-Sektor nicht bremsen

    Die europäischen Technologieaktien waren in den vergangenen Monaten auf der Überholspur. Dabei haben IT-Riesen, wie SAP, durchaus kräftigen Gegenwind. Nichts desto trotz dürfte der Sektor, mit Unternehmen wie den Telekomzulieferern Nokia und Ericsson und dem Chipzulieferer ASML,  weiter zu den Favoriten der Investoren gehören.

    Mit kräftigen Verkäufen haben Investoren auf die neueste Gewinnwarnung von SAP reagiert: Wegen hoher Investitionen in das Cloud-Geschäft hat Vorstandschef Bill McDermott das ursprünglich für 2017 geplante Ziel einer bereinigten operativen Marge von 35 Prozent aufgegeben. Weil die Gewinnspanne bei dem US-Reisekostenspezialisten Concur niedriger ist als bei SAP, drückt das auf die Marge des Konzerns. Mit dem Kauf von Concur für 8,3 Mrd. Dollar Anfang Dezember 2014 hatte McDermott die größte Akquisition der Firmengeschichte von SAP unter Dach und Fach gebracht.  Die Umstellung des Geschäftsmodells auf die Cloud belastet mittelfristig die Profitabilität von SAP deutlich. Dabei ersetzen die Kunden traditionelle Softwarelizenzen zunehmend durch günstige Mietsoftware aus dem Internet. Investoren waren enttäuscht, weil SAP bereits im vergangenen Jahr das mittelfristige Margenziel aufgeschoben hatte. Die Walldorfer müssen nun nicht zuletzt ihre Schulden abbauen, die zuletzt auf 19 Mrd. Euro nach oben geschossen waren.

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    Gute Perspektiven für die Branche

    Mit einem Gewicht von 23 Prozent ist SAP mit weitem Abstand die Nummer eins im Branchenindex Stoxx Europe 600 Technology. Während die SAP-Aktie seit einem Jahr seitwärts tendiert, sind die Experten für die weltweite Branche zuversichtlich. „Die IT-Investitionen sollen sich 2015 beschleunigen. (Die Researchfirma) Gartner prognostiziert, dass die IT-Investitionen um 3,9 Prozent – auf Dollar-Basis – wachsen werden“, schreiben die Analysten von JP Morgan in einer Studie. Wachstumsmotor solle der Softwaresektor sein mit einem Plus von 7,4 Prozent. Laut den Analysten sollen die Unternehmen aus Europa im Jahr 2015 die Margen leicht steigern. Das liege sowohl an steigenden Umsätzen als auch an anhaltenden Kostensenkungen. Der zweitschwerste Wert im Stoxx Europe 600 Technology ist der Chipzulieferer ASML mit einem Gewicht von 14 Prozent vor den beiden Telekomzulieferern Ericsson und Nokia, die insgesamt 24 Prozent auf die Waage bringen. Diese 4 Unternehmen machen damit mehr als 60 Prozent des 20 Werte umfassenden Index aus. ASML hat zwar Ende November eine verhaltene mittelfristige Prognose abgegeben. Dennoch war die Aktie nur kurz unter Druck und ist anschließend auf Rekordhochs geklettert. Der Konzern will bis 2020 den Umsatz auf rund 10 Mrd. Euro annähernd verdoppeln gegenüber 5,2 Mrd. Euro für 2013. Vorstandschef Peter Wennink sagte jedoch, dass das „konservative Annahmen“ seien und die Ziele möglicherweise schon früher erreicht werden könnten. „Es könnte schon 2018 oder 2019 soweit sein, je nachdem wie es läuft.“ Die weltweiten Chipfirmen brauchen die Maschinen von ASML, wenn die Unternehmen auch künftig alle zwei Jahre die Leistung ihrer Chips verdoppeln wollen.

    Telekomzulieferer setzen auf Kostensenkungen

    Ericsson in Euro auf ein Jahr

    Ericsson in Euro auf ein Jahr

    Ebenso wie das Papier von ASML ist auch jenes von Ericsson auf dem Weg nach oben. Die Norwegen profitieren von der guten Nachfrage nach Netzwerktechnik, vor allem in China. Allerdings investieren auch die Mobilfunkprovider im Rest der Welt wieder mehr, um für das zunehmende Datenvolumen durch die Nutzung von Smartphones und Tablets gerüstet zu sein. Zudem hat Ericsson Kostensenkungen von 9 Mrd. Kronen (1 Mrd. Euro) angekündigt. Der Konzern legt am 27. Januar die Ergebnisse vor. Nokia zieht am 29. Januar nach.

    Die Aussichten für die Branchen sind vielversprechend. Sollte die Weltwirtschaft im laufenden Jahr zulegen, wird sich das Wachstum bei IT-Investitionen beschleunigen. Die europäischen Unternehmen achten weiter energisch auf die Kosten. Zudem profitieren sie vom schwachen Euro. Der Sektor ist derzeit der einzige europaweit, für den die Gewinnschätzungen kräftig steigen. Vor dem Hintergrund dürfte er ein Liebling der Investoren bleiben. Anleger können via ETFs in diesen Sektor investieren, etwa mit der WKN LYX0AW (Lyxor) oder ETF076 (comstage). Die Gebühr beträgt 0,30 beziehungsweise 0,25 Prozent. Dafür hat das Papier von Lyxor eine bessere Performance aufzuweisen.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    SAP-Aktie kann Europas Tech-Sektor nicht bremsen Die europäischen Technologieaktien waren in den vergangenen Monaten auf der Überholspur. Dabei haben IT-Riesen, wie SAP, durchaus kräftigen Gegenwind. Nichts desto trotz dürfte der Sektor, mit Unternehmen wie den Telekomzulieferern Nokia und …

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