DAX
Sentiment-Extrem und Griechenland-Wahl – eine interessante DAX-Korrektur-Mischung in der kommenden Woche
(DailyFX.de) – Die EZB hat am Donnerstag mit einem über der Erwartung liegenden Quantitative Easing in Höhe von 1,14 Billionen Euro den DAX auf ein neues Allzeithoch katapultiert und gleichzeitig einen regelrechten Euro-Kollaps herbeigeführt.
Die europäische Gemeinschaftwährung fiel am Freitag zeitweise auf nahezu 1,1100 USD und somit auf die niedrigsten Stände seit 2003 und marschiert mit großen Schritten auf das nächste technisch-relevante Ziel um 1,0800 USD zu:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
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Gleichzeitig markierte der DAX ein neues Allzeithoch über 10.700 Punkten.
Das besonders der DAX nur noch eine Richtung kennt, überrascht ausgehend vom ebenso auf den Weg gebrachten neuen Allzeithochs in deutschen Bundesanleihen (10-Jahre) und gleichzeitig neuen Rekordtiefs kaum noch. Diese fielen am Freitag in den Bereich um 0,4% und befeuern die Alternativlosigkeit der Marktteilnehmer.
Gibt es bei all dem Licht überhaupt noch Schatten oder hat die EZB neben allen volkswirtschaftlichen Theorien durch ihre Geldpolitik nun auch physikalische Grundgesetze geschafft außer Kraft zu setzen?
Derzeit scheint die Antwort auf diese Frage „Ja“, doch es gibt mehrere Aspekte, die für eine signifikantere (primär wohl eher gesunde) Korrekturbewegung im DAX in der kommenden Wochesprechen.
Dort wäre zum Einen die Wahl in Griechenland, bei welcher sich die linksgerichtete Syriza-Partei durchsetzen dürfte. Ausgehend hiervon bestünde, besonders vor dem Hintergrund des Kontra-Spardiktat-Kurses der Syrizaund möglicher Spekulationen rund um die Neu-Verhandlungen der griechischen Schulden mit Brüssel/Berlin, die Möglichkeit Unsicherheit unter den Marktteilnehmern und Gewinnmitnahmen auf den Weg zu bringen.
Zum Anderen habe ich ganz besonders ein potentielles 3-Monats-Sentimentextrem im Euwax-Sentiment für den DAX auf dem Schirm. Wie man in untem stehenden Chart erkennen kann, ist die 3-Monats-Short-Positionierungen Retail-Trader auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember gestiegen. Als sich dieses Sentiment-Extrem begann aufzulösen, kam es ruckartigen Abwärtsbewegungen durch stark ausgetrocknete Liqudiität an den Future-Märkten und Kursverlusten von fasst 9% in gut sieben Tagen:
Quelle:https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/wertpapiere-und-maerk ...
Somit sollte der Fokus der Marktteilnehmer gleich zu Beginn der Woche auf dem Wahlergebnis Griechenlands liegen und dem sich potentiell auflösenden Sentiment-Extrem.
Zudem wäre dort noch die FED-Zinsentscheidung am Mittwoch und die aufkommende Frage: wird es in der ersten Hälfte 2015 eine Zinsanhebung seitens der FED geben?
Falls sich die Anzeichen verdichten, würde dies die Marktteilnehmer auf der falschen Seite erwischen, die FED Funds Rates spielen derzeit einen ersten Zinsschritt erst im Dezember 2015. Und ausgehend vom weiter auf Rekordständen notiernden NYSE-Leverage wäre auch dies mindestens kurzfristig bearish für die Aktienmärkte.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Nichtsdestotrotz: eine solche Korrektur wäre nur gesund um sich dann prozyklisch mit dem Trend positionieren zu können.
Ausgehend von der 10.700er Marke fänden sich attraktive Long-Trigger-Niveaus im Bereich um 10.100 Punkte.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
Um Jens Klatt zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an jklatt@fxcm.de
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