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    Griechenland - Grexit  2819  0 Kommentare Bewegung im Schuldenstreit - Kreditabkommen ohne Auflagen?

    Das Gezerre um den griechischen Schuldenstreit nimmt kein Ende. Noch immer ist vor allem eine Frage nicht abschließend geklärt: Bleibt Griechenland im Euro-Verbund? Doch auf einmal könnte Bewegung in die Debatte kommen.

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    Die letzten Tage im Überblick
     
    Am Montag kamen die Finanzminister der 19 Euro-Länder in Brüssel zusammen. Verhandelt wurde über die Causa Griechenland. Grund: An diesem Freitag läuft das von den Euro-Ländern gestellte Ultimatum aus. Bis dahin soll Griechenland einen Antrag zur Verlängerung des Hilfsprogrammes stellen. Doch die Zusammenkunft der Finanzminister war ein Rückchlag. Dabei waren die Erwartungen niedrig gewesen. Denn bereits die Gespräche von Unterhändlern am Wochenende verliefen schleppend. Die „Süddeutsche Zeitung“ zitierte einen EU-Diplomaten mit den Worten, die griechischen Unterhändler „scheinen auf einem anderen Planeten zu leben“. 
     
    Mit dementsprechend negativen Vorzeichen starteten die Gespräche der Finanzminister. Die Hoffnungen ruhten einzig auf einer Einigung zur Fortsetzung der Verhandlungen. An eine Verlängerung des Hilfsprogramms war nicht zu denken. Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis forderte abermals eine Neuverhandlung anstelle einer Verlängerung und ließ seine europäischen Kollegen damit alt aussehen. Denen schien der Geduldsfaden zu reißen. Die Commerzbank schraubte sogleich ihre Grexit-Prognose nach oben. Der Startschuss für die Grexit-Vorbereitungen? Doch von Panik an den Finanzmärkten keine Spur (siehe: Der Countdown für den Grexit läuft… Doch die Märkte bleiben relativ gelassen). 
     
    US-Ökonom Eichengreen: Grexit-Gefahr wird unterschätzt
     
    Wissen die Märkte mehr, ist Griechenland etwa irrelevant oder unterschätzen sie die Gefahr eines Grexits? Der US-Starökonom Barry Eichengreen von der University of California in Berkeley ist skeptisch angesichts der Gelassenheit der Märkte: „Meine Erfahrung als Geldhistoriker hat mich gelehrt, dass sich die Märkte immer entspannt zeigen, bis sie es plötzlich nicht mehr sind.“ Auch den Politikern warf er vor, die Gefahren eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone runterzuspielen (siehe: US-Top-Ökonom warnt: Gefahren eines „Grexit“ weitaus schlimmer – Euro war ein Fehler!).
     
    Kehrtwende im Schuldenstreit?
     
    Bereits am Dienstagabend sickerten erste Gerüchte durch. Am Mittwoch dann die Bestätigung von offizieller Seite, Griechenland werde eine Verlängerung beantragen. „Wir werden heute den Brief schicken“, kündigte Regierungssprecher Gavriil Sakellarides laut „Frankfurter Allgemeine“ im griechischen Fernsehen an. Der Dax zeigte sich angesichts dieser Nachricht erfreut. Trotz neuer Unruhen in der Ostukraine zog er am Mittwochmorgen an. 
     
    Doch selbst wenn Griechenland tatsächlich eine Verlängerung beantragt, dürfte das letzte Wort im Schuldenstreit noch längst nicht gesprochen sein. Denn unklar ist, zu welchen Bedingungen Griechenland den Antrag stellt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble jedenfalls zeigte sich gestern Abend im „heute-journal“ betont zurückhaltend angesichts der Meldungen aus Griechenland. Allein die Wortwahl mache ihn stutzig. In den Meldungen aus Griechenland hatte es geheißen, Griechenland wolle eine Verlängerung der Kreditabkommen beantragen. „Es gibt auch gar keine Kreditabkommen. Es ist ein Hilfsprogramm für Griechenland“, so Schäuble. Griechenland würde wohl gerne weitere Kredite bekommen, doch betonte der Finanzminister: „Es geht nicht um eine Verlängerung von Kreditprogrammen. Es geht darum, ob dieses Programm erfüllt wird: Ja oder nein.“
     
    Fratzscher vs. Sinn: Auch in der Causa Griechenland uneins
     
    Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht Athen am kürzeren Hebel sitzen, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". In einem Interview mit der Zeitung sagte Fratzscher: „Wenn nicht schnell eine Lösung gefunden wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer tiefen Finanzkrise im Land groß. Dies würde die Wirtschaft wieder tief in die Krise stürzen, die Arbeitslosigkeit würde steigen und die Einkommen würden weiter sinken." Im Gegensatz zu Hans-Werner Sinn, Präsident vom Münchener Ifo-Institut, glaubt Fratzscher jedoch an eine Einigung in den kommenden Tagen. 
     
    Bereits am Dienstag hatte wallstreet:online erneut von Sinns Vorpreschen berichtet. Der Ökonom forderte dabei abermals einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Es sei „Zeit, die Sache zu beenden“, so Sinn.
     



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