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    Peeters  670  0 Kommentare ''Die EZB im Fegefeuer der Kapitalismusgegner''

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    19. März. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Arbeitsplatz in der Finanzmetropole Frankfurt bot in der Mitte der Woche ohne jeden Zweifel ein aufregendes Umfeld. Die Proteststürme der sogenannten „Blockupy“-Bewegung hinterließen Bilder von brennenden Polizeiautos und zerschlagenen Schaufensterscheiben, die den Bewohnern dieser Stadt wohl noch länger im Gedächtnis bleiben.

    Bemerkenswert ist ganz sicher die Intensität der Krawalle und der damit einher gehende Hass auf Polizei, Kapitalismus, Gesellschaft als Ganzes (zu erkennen an den ziellosen Attacken auf Autos und Geschäften) und natürlich der Europäischen Zentralbank als Institution. Deren Einweihung des neuen Gebäudes war ja auch schließlich der Anlass für die Ausschreitungen, die sich freilich weniger am intensiv bewachten Gebäude der Geldhüter selbst, sondern eher etwas weitläufiger in der Stadt abgespielt haben. Dennoch ist das Institut vielleicht nicht das direkte Ziel der Attacken, wohl aber die zentrale Projektion des inhaltlich unscharfen, aber heftigen Unmuts.

    Doch auch das kann durchaus verwundern. Denn schließlich wird das Institut in den Kundgebungen oftmals in die Verantwortung für soziale Einschnitte oder hohe Arbeitslosigkeit in den südlichen europäischen Staaten genannt. Oftmals wird der Name EZB quasi in einem Atemzug mit der so verfemten Sparpolitik in Südeuropa genannt.

    Dass die Notenbank just in dem Monat, in dem sie die Märkte mit Geld förmlich zu überschwemmen beginnt, als Synonym für Sparpolitik genannt wird, entbehrt objektiv nicht einer gewissen Ironie. Natürlich fließen große Teile dieser Geldströme momentan eher in heiß laufende Assetklassen wie Aktien und Immobilien und nicht etwa in die griechische Wirtschaft. Aber wie sähe es denn im Süden Europas aus, wenn etwa die EZB nun die Zinsen anhebt und keine Staatsanleihen mehr kauft? Es mutet grotesk an, dass selbst diese brachialen Maßnahmen schon falsch oder zu wenig sein sollen.

    Diese Absurdität zeigt das eigentliche Dilemma: Das ganze Weltfinanzsystem ist erst mal in einer Sackgasse. Seit vielen Jahren wird jeder Brand mit einer Flut billigen Geldes gelöscht, bevor ein neues, größeres Feuer auflodert. Einen echten Ausweg hat noch niemand aufgezeigt.

    Vor diesem Hintergrund müssen wir uns wahrscheinlich noch darauf einstellen, dass der Kreislauf von Geldflut und Inflation bei Sachwerten noch länger anhält. Dass in diesem fragilen Umfeld massive Verbesserungen in wirtschaftlich strukturell schwächeren Staaten schnell erreicht werden können, erscheint zumindest fraglich. Alles in allem eine Gemengelage, in der radikale Kräfte wohl weiterhin Rückenwind und Zulauf bekommen.

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    von Roger Peeters, Close Brothers Seydler Research AG
    © 6. März 2015

    Roger Peeters ist Head of Research bei der Oddo Seydler Bank AG, einer 100-prozentige Tochter der unabhängigen Finanzdienstleistungsgruppe Oddo & Cie, Paris. Oddo Seydler und Oddo & Cie beobachten gemeinsam mehr als 400 Aktien, Schwerpunkte sind deutsche und französische Werte. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

    Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

    (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)



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    Peeters ''Die EZB im Fegefeuer der Kapitalismusgegner'' Peeters 19. März. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Arbeitsplatz in der Finanzmetropole Frankfurt bot in der Mitte der Woche ohne jeden Zweifel ein aufregendes Umfeld. Die Proteststürme der sogenannten „Blockupy“-Bewegung hinterließen …

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