Morphosys und Medigene – Kurssturz und Desaster
Wer am Donnerstag Abend auf den TecDAX blickt, sieht 1,8 Prozent Minus gegen 0,2 Prozent finales Minus beim DAX. Doch der Unterschied hat einen Namen – Morphosys. Das Unternehmen hat eine Kooperation mit seinem US-Partner Celgene beendet, durch die man zuvor noch mit maximal 628 Millionen Euro Erlös rechnen konnte. Zwar spült es Morphosys nun kurzfristig Geld in die Kasse – dieses Jahr sollen die Erlöse bei 101 bis 106 Millionen Euro nach zuvor 58 bis 63 Mio liegen. Ein Grund ist eine nun fällige Einmalzahlung von Celgene für die Entwicklungskosten 2015. Vor Zinsen und Steuern soll das Ergebnis nun bei 9 bis 16 Millionen Euro Gewinn statt bei 20 bis 30 Millionen Verlust liegen. Doch langfristig ist die Kündigung ein Schlag ins Gesicht. Morphosys und Celgene hatten die Vereinbarung Mitte 2013 unterzeichnet.
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Zu dem Zeitpunkt war der US-Konzern auch als Anteilseigner bei dem Unternehmen eingestiegen. Die Bayern wollen den Wirkstoff nun auf eigene Faust weiterentwickeln. Damit zeigt sich einmal mehr, wie volatil Biotechunternehmen im Aktienkurs sein können. Wer heute einen Blick auf den Chart von Medigene wirft, wird ebenfalls ungläubig auf die Volatilität blicken. Die Aktie schloss final bei 11,60 Euro – ein irres Spektakel.