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     1666  0 Kommentare Ölpreis – Schmierstoff fürs Depot

    Der Ölpreis ist auf das höchste Niveau seit Mitte Februar hochgeschossen. Dabei gibt es auch eine Reihe von Faktoren, die durchaus für niedrigere Notierungen des Rohstoffs sprechen. Für die langfristige Entwicklung des Ölpreises dürfte allerdings vor allem ein Faktor entscheidend sein. Für ein Investment in Öl ist auch die Terminkurve der Ölpreise von Bedeutung, also die erwarteten Preise. Aktuell hat sich die Erwartung stark steigender Ölpreise abgeschwächt – Öl-Bullen wird´s freuen. 

    Dollar-Schwemme hilft Ölpreis

    Kleiner Rückgang beim Ölpreis: Grund war, dass die US-Öllagervorräte in der vergangenen Woche mit 5,31 Mio. Barrel fast doppelt so stark gestiegen waren wie Analysten vorhergesagt hatten. Trotz des kleinen Rückgangs notiert die US-Sorte WTI mit 56 Dollar je Barrel aber um elf Dollar über dem Niveau von Mitte März. Für Auftrieb hatte Anfang April die Aussage von Narayana Kocherlakota gesorgt. Der Chef der Notenbank von Minneapolis hat am 7. April gesagt, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen nicht erhöhen solle. Vielmehr solle die Fed ein neues Anleihenkaufprogramm in Betracht ziehen, wenn sich die Inflation nicht dem Zielwert nähere. Aktuell liegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent unter  dem Vorjahresniveau, während die Fed einen Anstieg um rund zwei Prozent anpeilt. Die Aussicht auf eine neue Dollar-Schwemme beflügelt den Ölpreis. Denn wenn der Greenback langfristig schwächelt, müssen mehr Dollar für das gleiche Barrel Öl auf den Tisch gelegt werden.

    Beflügelt wurde die Notierung des Rohstoffs auch von den Aussagen des saudischen Ölministers Ali al-Naimi. Er betonte, das Land sei bereit, die Preise zu „verbessern“, falls andere Produzenten außerhalb der OPEC ebenfalls bereit wären, etwas zu unternehmen. Investoren interpretierten das als Bereitschaft Saudi-Arabiens, mit Ländern wie Russland oder Mexiko zusammenzuarbeiten, um das weltweite Überangebot, das derzeit bei rund einem bis 1,5 Mio. Barrel pro Tag liegt, zu reduzieren. Der Staatskonzern Saudi-Aramco hat zuletzt die Preise für Asien erhöht.

    US-Läger sind bald voll

    Total_Presse_3Dabei gibt es etliche Gründe, die für einen Rückgang der Preise sorgen könnten. Zwar ist die Zahl der aktiven Ölbohrtürme in den USA zuletzt auf 734 gesunken. Die Zahl ist damit weniger als halb so hoch wie im Herbst 2014. Allerdings liegt die Ölproduktion mit 9,37 Mio. Barrel pro Tag in der Nähe des Rekordhochs. Entsprechend sind die Lagervorräte in den USA seit Jahresanfang von 382,39 Mio. Barrel auf den Rekord von 489,0 Mio. Barrel nach oben geschossen. Das entspricht einem Plus von 7,1 Mio. Barrel pro Woche für die vergangenen zwölf Wochen. Die gesamten US-Lagerkapazitäten belaufen sich auf 610,447 Mio. Barrel. Abzüglich der aktuellen Lagervorräte sind damit noch 121,45 Mio. Barrel frei. Wenn die Vorräte in dem aktuellen Tempo weiter steigen, werden die Läger Mitte bzw. Ende August komplett voll sein. Danach muss jedes weitere Barrel zu immer niedrigeren Preisen verkauft werden, weil man es irgendwie loswerden muss. Diese Aussicht müsste eigentlich die Notierung drücken. Insgesamt rechnen die Öl-Anleger allerdings mit steigenden Notierungen über die nächsten Monate. Der September-Kontrakt steht aktuell rund zwei USD über dem aktuellen Kassakurs für Brent-Öl.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Ölpreis – Schmierstoff fürs Depot Der Ölpreis ist auf das höchste Niveau seit Mitte Februar hochgeschossen. Dabei gibt es auch eine Reihe von Faktoren, die durchaus für niedrigere Notierungen des Rohstoffs sprechen. Für die langfristige Entwicklung des Ölpreises dürfte …

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