checkAd

    Zahlungsunfähigkeit  4137  1 Kommentar Das "Endspiel" hat begonnen ... Griechenland droht die Staatspleite

    Ohne eine Einigung im Schuldenstreit droht sowohl der griechischen Regierung als auch den Banken endgültig das Geld auszugehen. Athen bleibt nicht mehr viel Zeit und nicht mehr viele Optionen, den Karren doch noch aus dem Dreck zu ziehen.

    Der Schuldenstreit mit Griechenland geht in die entscheidende Phase. „Wir sind im Endspiel“, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch am Samstag in einem Interview mit dem Luxemburger Radiosender 100.7. „Diese Situation ist nicht tragbar.“ Die deutsche Bundesbank nennt die aktuelle Lage "dpa-AFX" zufolge "besorgniserregend" und warnt: "Die Zahlungsfähigkeit Griechenlands ist akut bedroht." Laut „Business Insider“ habe es die griechische Regierung mit gleich zwei „Cash-Krisen“ zu tun. Sowohl ihr selbst als auch den griechischen Banken drohe endgültig das Geld auszugehen. 

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu JP Morgan Chase!
    Long
    178,60€
    Basispreis
    1,18
    Ask
    × 14,42
    Hebel
    Short
    204,13€
    Basispreis
    1,30
    Ask
    × 14,19
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Der griechische Zahlungskalender verheißt nichts Gutes. Im Mai ist eine Zahlung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 762 Millionen Euro fällig, außerdem warten Staatsbedienstete wie jeden Monat auf ihre Gehälter bzw. Pensionen. Angesichts der Tatsache, dass Griechenland seine letzte Tranche an den IWF nur durch Anzapfen seines Notkontos bei eben jenem IWF zahlen konnte, scheint es mehr als fraglich, ob Athen die nächsten Zahltage überstehen wird. Zumal im Juni weitere Verbindlichkeiten von insgesamt 1,5 Milliarden Euro fällig werden, die ersten 305 Millionen bereits am 5. Juni.

    Düstere Aussichten auch beim griechischen Finanzsektor. Die Banken Griechenlands sind auf sogenannte ELA-Notkredite der Europäischen Zentralbank angewiesen, da sie selbst keinen Zugang zum Markt mehr haben (siehe: Griechische Banken mutieren zu „Zombiebanken“ – Notkredite der EZB rechtswidrig!). Allerdings gehen den Banken offenbar die Sicherheiten aus, die sie bei der Notenbank des Landes als Gegenleistung für Notkredite hinterlegen müssen, berichtet das „Handelsblatt“. Demnach könnte die EZB den Druck auf die Banken zusätzlich erhöhen, sollte sie bei ihrer nächsten ELA-Entscheidung am Mittwoch die Abschläge erhöhen, die die Finanzhäuser auf die hinterlegten Sicherheiten hinnehmen müssen. Analysten der JP Morgan Chase Bank rechnen deshalb damit, dass der Punkt, an dem die Sicherheiten erschöpft sind, wahrscheinlich nicht mehr fern sei. „Der Druck aus dem Cashflow der Zentralregierung, der Druck auf das Bankensystem und der politische Terminkalender – all das deutet auf Ende Mai, Anfang Juni.“

    Bis dahin hat die griechische Regierung also noch Zeit, den Karren sprichwörtlich aus dem Dreck zu ziehen. Aber wie? Hier einige Ideen …

    • Die naheliegendste Lösung wäre sicherlich eine schnelle Einigung mit den Geldgebern. Aber ist dies angesichts der monatelangen Hängepartie ohne echte Fortschritte realistisch? Selbst die Beteiligten scheinen daran nicht wirklich zu glauben (siehe: Keine Einigung mit Griechenland in Sicht – Geldgeber planen den Worst Case).
       
    • Den griechischen Banken läuft nicht nur die Zeit, sondern vor allem das Geld davon. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kapitalflucht setzt den ohnehin angeschlagenen Finanzinstituten massiv zu und könnte das Fass zum Überlaufen bringen. Um die drohende Gefahr einer Pleiteserie und den damit verbundenen Stopp der EZB-Notkredite doch noch abzuwenden, könnte die griechische Regierung zu einem drastischen Mittel greifen: Kapitalverkehrskontrollen. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn fordert diese schon länger vehement (wallstreet:online berichtete).
       
    •  ‚With a Little Help from My Friends‘ sangen einst die Beatles und auch Regierungschef Alexis Tsipras könnte die Hilfe von Freunden gut gebrauchen. Da die eigentlichen Freunde, die Euro-Partner, derzeit aber so gar nicht freundlich gestimmt sind, könnte Tsipras sich neue Freunde suchen, die ihm eventuell das nötige Geld leihen. Russland und die BRICS-Entwicklungsbank zum Beispiel (siehe hier).
       
    • Die griechische Regierung zeigte sich zuletzt durchaus erfinderisch, wenn es darum ging, das nötige Geld für die anstehenden Zahlungen zu beschaffen. Sei es die eigenen Sozialkassen anzuzapfen, Gelder von öffentlichen Institutionen und Betriebe per Zwangsabgabe einzustreichen oder wie zuletzt laut "SPON" Botschaften im Ausland aufzufordern, sämtliche Einnahmen und Bargeldreserven per Kurier nach Athen zu schicken – die Kreativität, oder besser die Verzweiflung, der griechischen Regierung kennt offenbar keine Grenzen. Und wer weiß, vielleicht hat sie noch mehr solcher Ideen im Köcher.
       
    • Seit einigen Wochen kursieren immer wieder Vorschläge, die Einführung einer Parallelwährung sei Griechenlands letzte Rettung (siehe: Geuro statt Grexit- Kommt jetzt die Griechen-Parallelwährung?). Aber wenn das existierende Geld nicht ausreicht, um die Schulden zu begleichen, könnte man doch auch einfach neues Geld drucken anstatt gleich eine neue Währung einzuführen, oder? Immerhin, die „Drucklizenz“ dazu habe Griechenland bereits, poltern Kritiker. Aber ginge das denn? Der w:o-Faktencheck: Wie funktioniert das mit dem Gelddrucken?
       
    • Paul Kazarian, ehemaliger Investmentbanker bei Goldman Sachs, hat einen ganz anderen Ansatz. Er erklärt Griechenland kurzerhand vom Schuldensünder zum Schuldenvorbild und siehe da, Schuldenproblem gelöst. Wie das? Lesen Sie hier: Aufgepasst! So kinderleicht lässt sich der griechische Schuldenstreit lösen.




    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Zahlungsunfähigkeit Das "Endspiel" hat begonnen ... Griechenland droht die Staatspleite Ohne eine Einigung im Schuldenstreit droht sowohl der griechischen Regierung als auch den Banken endgültig das Geld auszugehen. Athen bleibt nicht mehr viel Zeit und nicht mehr viele Optionen, den Karren doch noch aus dem Dreck zu ziehen.

    Disclaimer