Egbert Prior

Fresenius peilt 12. Rekordjahr in Folge an

Zweitbeste Aktie in unserem Value Depot. In knapp fünf Jahren 224% Plus. Aktuell 57,11 Euro. Obendrauf regelmäßig Dividende. Fresenius dürfte 2015 das 12. Rekordjahr in Folge abliefern! Das Auftaktquartal war das stärkste in der Firmengeschichte. Prompt hob Vorstandschef Ulf Schneider die Jahresprognose an. Der Gesundheitskonzern soll seinen Nettogewinn um 13 bis 16% steigern. Zuvor war ein Anstieg zwischen 9 und 12% in Aussicht gestellt worden. Das Ziel für das Umsatzwachstum bleibt bei 7 bis 10%. 2014 verdiente die DAX-Gesellschaft bei gut 23 Milliarden Umsatz rund 1,1 Milliarden nach Steuern. Auch in den kommenden Jahren möchte Fresenius weiter expandieren. Bis 2017 nimmt der Vorstand 1,5 Milliarden Gewinn ins Visier, bei Erlösen in Höhe von 30 Milliarden. Das Geschäft der Bad Homburger ist in vier Sparten aufgeteilt. Das mit Abstand umsatzstärkste Segment repräsentiert die ebenfalls dem DAX angehörende und auf Dialyse spezialisierte Tochter Fresenius Medical Care, bei der 2014 rund 16 Milliarden Dollar durch die Bücher gingen. Der Infusionsspezialist Kabi und Helios, der größte deutsche Krankenhausbetreiber, liegen mit jeweils rund 5 Milliarden Euro Umsatz gleich auf. Fresenius Vamed, ein Projektentwickler für Kliniken, ist mit etwa 1 Milliarde Erlösen die kleinste Einheit. Vergangenes Jahr steuerte Kabi mit 43% den größten Anteil zum Nettogewinn bei, es folgen Helios (37%) und FMC (22%). Die Dialysefirma litt zuletzt unter niedrigeren Erstattungen durch amerikanische Krankenkassen, doch spätestens 2016 soll das Geschäft mit der Blutwäsche wieder kräftig anziehen. Mit einem Gewinnbeitrag von nur 3% fristet der Projektentwickler Vamed ein Mauerblümchendasein. Uns würde es nicht wundern, wenn Fresenius diese Randaktivität früher oder später abstoßen würde. CEO Schneider möchte Fresenius zu einem global führenden Anbieter von Produkten und Therapien für schwer und chronisch kranke Menschen ausbauen. Ein besonderes Augenmerk legen die Hessen dabei auf stark wachsende Märkte in Schwellenländern. Akquisitionen gehören dabei zum Geschäftsmodell, sie beschleunigen die Expansion. Aktueller Börsenwert 31 Milliarden Euro. Das ist kein Pappenstil und entspricht einem KGV (2015) von schätzungsweise 24. Die Börse honoriert den beeindruckenden track record. So hat Fresenius 2015 das 22. Mal in Folge die Dividende erhöht. Voraussichtlich wird die Aktie in drei Jahren zu der in Deutschland raren Spezies der Dividendenaristokraten zählen. Darunter versteht man Unternehmen, die mindestens 25 Jahre hintereinander ihre Ausschüttung angehoben haben. Im DAX gibt es (bislang) kein einziges. Auch die Kursentwicklung beeindruckt. In der letzten Dekade schaffte die Aktie einen Anstieg um 20% p.a., während der DAX „nur“ um 9% jährlich zulegte. Fazit: Gesundheit ist ein Megatrend. Wir lassen im Value Depot unsere schönen Gewinne laufen.