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    Falschgeld  3411  1 Kommentar Achtung, die falschen Fünfziger sind los!

    Deutschland blüht auf. Wohin man auch schaut, überall erstrahlen Blüten in ihren schönsten Farben. Das Problem: Es sind leider keine Blumenblüten. Nein, die Rede ist von der anderen Blüten-Sorte.

    Auf dem Höhepunkt der Bargeld-Diskussion lassen die Geldfälscher ihrer Druckerpresse so heiß laufen wie noch nie. Im ersten Halbjahr 2015 brachten sie mehr gefälschte Geldscheine in Umlauf als je zuvor in der Geschichte des Euro. Von Januar bis Juni zogen Banken, Handel und Polizei rund 50.500 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr. Das sind 31 Prozent mehr als in der zweiten Hälfte 2014. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl der Blüten sogar verdoppelt. Das teilte die Bundesbank am Freitag in Frankfurt mit (siehe hier).

    Was bedeutet das für uns Bürger? Müssen wir nun Angst haben, künftig nur noch wertloses Papier in den Händen zu halten? Nein, beruhigt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Es sei denn, wir werden stolze 833 Jahre alt. So lange dauere es nämlich aus statistischer Sicht, um einmal im Leben mit Falschgeld in Berührung zu kommen. „Das Falschgeldaufkommen bleibt in Deutschland trotz des Anstiegs auf einem niedrigen Niveau.“

    Fälscher haben eine Vorliebe für Deutschland

    Hintergrund ist die Tatsache, dass nicht nur die Zahl der Blüten gestiegen ist, sondern eben auch das Bargeldvolumen insgesamt. Die EZB gibt Entwarnung: Gemessen an der steigenden Zahl echter Banknoten im Umlauf – mehr als 17 Milliarden in der ersten Jahreshälfte 2015 – sei der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering.

    Gingen ihnen im Vorjahreszeitraum nur 331.000 Blüten ins Netz, entdeckten Experten in der ersten Jahreshälfte weltweit 454 000 falsche Euro-Scheine. Das ist der zweithöchste Wert seit der Einführung der Gemeinschaftswährung. Somit ist ein Trend in Richtung Blüten erkennbar – allerdings hauptsächlich in Deutschland. Entgegen der Entwicklung hierzulande sank das Falschgeldaufkommen weltweit um 10,5 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014. Heißt: Entweder die Fälscher haben eine Vorliebe für Deutschland - oder aber die deutschen Behörden sind die besseren Spürhunde und decken deshalb mehr Blüten auf als ihre Kollegen weltweit.

    Die Währungshüter machen vor allem wachsende Geschäfte im Internet verantwortlich für den Rekordwert in Deutschland. Insbesondere chinesische Firmen vertreiben dort gefälschte Sicherheitsmerkmale wie Hologramme. Auch fertige Blüten werden online gehandelt.

    Vorsicht bei 50 und 20-Euro-Scheinen

    Dass das hohe Falschgeldaufkommen wahrlich kein Pappenstiel ist, zeigt sich am entstanden Schaden. Dieser betrug im ersten Halbjahr rund 2,2 Millionen Euro – Eine Summe, die vor allem Einzelhändler und Verbraucher zu tragen haben.

    Besonders beliebt bei Fälschern sind 50 und 20-Euro-Scheine. Beide zusammen machen 88,3 Prozent des gesamten Falschgeldes aus. Der Grund: Bei niedrigen Beiträgen lohnt sich Fälschen nach Einschätzung der Experten nicht, die Scheine ab 100 Euro würden hingegen intensiver auf Echtheit geprüft. 50 und 20-Scheine bilden also die perfekte goldene Fälscher-Mitte.

    Die Zwanziger sind darüber hinaus vermutlich auch deshalb so beliebt, weil es demnächst eine neue Version geben wird. Mit der neuen Euro-Serie soll das Bargeld in Zukunft noch sicherer werden: Seit Mai 2013 bringen Europas Notenbanken schrittweise Euronoten mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen in Umlauf. Nach dem Fünfer und dem Zehner kommt zum 25. November der runderneuerte Zwanziger.

    Was tun, wenn ich einen falschen Fünfziger bekommen habe?

    Doch wie soll man sich verhalten, wenn man auf einen gefälschten Geldschein stößt? Hier ist Vorsicht geboten, denn: Wer eine Blüte in die Finger bekommt, muss diese bei der Bundesbank einreichen - anderenfalls macht er sich strafbar. Allerdings gibt es für Falschgeld keinen Ersatz.

    Wer demnach einen gefälschten 50-Euro-Schein annimmt, hat die Qual der Wahl: Behält er ihn oder bringt ihn weiter in Umlauf, verstößt er klar gegen das Gesetz. Gibt er den Schein dagegen zur Bundesbank, kommt er zwar seiner bürgerlichen Pflicht nach – dafür ist er aber um 50 Euro leichter. In diesem Sinne: Lieber einen zweiten prüfenden Blick auf das Geld werfen, um erst gar nicht in diese Situation zu kommen.




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