Gold bei 1.000 Dollar – was passiert dann mit Barrick Gold? - Seite 2
Ein Funken Hoffnung
Preisstützende Argumente sucht man hingegen vergebens, der Markt scheint klar auf weiter fallende Kurse ausgerichtet zu sein. Ein wenig erinnert dies an die Situation in 2011, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Natürlich gibt es auch Gründe, die für Gold sprechen. Sollten neue Krisen (China!!) aufkommen, dürfte dies den Kurs ebenso stützen wie fallende Notierungen am Aktienmarkt. Den größten Effekt hätte zweifelsohne eine weiter nach hinten verlagerte Zinserhöhung in den USA.
Mit den fallenden Gold-Notierungen sinken auch die Margen der Minenunternehmen, was zu einem rückläufigen Angebot führen dürfte, weil Projekte gestoppt und neue Minen nicht mehr erschlossen werden. Allerdings haben die Gesellschaften in den vergangenen Jahren bereits deutlich ihre Kosten reduziert, 90 Prozent der Produzenten konnten zuletzt bei 870 Dollar je Unze profitabel arbeiten.
Viele Hürden
Charttechnisch entspricht die Lage der fundamentalen Situation. Seit Frühjahr 2013 notiert Gold in einem Abwärtskanal, die Serie von fallenden Bewegungshochpunkten ist intakt und wird auch durch die sinkende 200-Tage-Linie bei 1195 Dollar bestätigt. Zuletzt ist die Dynamik sogar gestiegen, ausgehend vom 2015er-Hoch um 1300 Dollar zeigt der Chart eine noch steilere Abwärtstrendlinie bei derzeit 1185 Dollar. Für die Oberseite sind die Vorgaben daher klar: Selbst ein Rücklauf bis an die alte Unterstützung bei 1130 Dollar ist nur als Bärenmarktrally zu sehen. Erst wenn Gold den Abwärtstrend bei 1260 Dollar überwindet, dreht die mittelfristige Einschätzung auf seitwärts.
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Rückendwind kommt hingegen von der Markttechnik. Zuletzt notierte Gold um rund fünf Prozent unter der 21-Tage-Linie (s. Indikator unter dem Chart). Ähnliche Extremniveaus erwiesen sich in den vergangenen Jahren mehrfach als Umkehrpunkt und leiteten eine (temporäre) Erholung ein (s. Markierungen). Auch jetzt ist mindestens eine Stabilisierung, im besten Fall sogar eine technische Erholung zu erwarten, die aber wohl maximal nur bis 1130 Dollar reichen wird. Eine durch Parallelprojektion an das November-Tief angelegte Abwärtstrendlinie scheint derzeit den Preis zu stabilisieren und verläuft bei 1075 Dollar. Mittelfristig sind neue Tiefs aber nur eine Frage der Zeit, dass übergeordnete Ziel liegt im Bereich 970 bis 1000 Dollar und dürfte im Herbst erreicht werden. Sollte sich dieses Szenario durchsetzen, werden wohl auch die letzten Gold-Bullen kapitulieren – aus Sentiment-Sicht eine perfekte Ausgangslage für eine Gegenbewegung.