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     923  0 Kommentare Willkommener Anlass zum Verkaufen

    Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

    der Aufreger der vorigen Woche war natürlich die Währungsabwertung durch China. Die dadurch ausgelöste hitzige Diskussion sowie die wieder aufkeimenden Sorgen beruhen aber vermutlich auf einer Reihe von Missverständnissen. Diese bieten aber eine willkommene Gelegenheit, mal wieder ein paar Gewinne zu sichern.

    Ein drastischer Schritt?

    Missverständnis 1: die vermeintliche Radikalität der Maßnahme. Faktisch aus heiterem Himmel wertet China per Dekret mal eben „drastisch“ seine Währung ab. Da muss doch was dahinterstecken! So etwa lauteten die ersten Reaktionen hierzulande – und dann folgten diverse Spekulationen über die möglichen Gründe für diese „ungewöhnliche“ Maßnahme.

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    Dabei war die Aktion weder radikal noch drastisch und aus chinesischer Sicht kaum ungewöhnlich. Nominal, also gemessen an den Referenzkursen der chinesischen Zentralbank, gab es eine Abwertung um 4,6 % (gegenüber dem Dollar), von denen die Märkte jedoch nur 3 % tatsächlich einpreisten. Aus Sicht des Euroraums betrug die Abwertung 4,2 % – allerdings kam es zuvor (von Mai 2014 bis März 2015) zu einer fast 25%igen Abwertung des Euro gegenüber dem Yuan, die der Markt bis zur vorigen Woche erst um knapp 4 % korrigierte (siehe Steffens Daily vom 11.08.2015). Die offizielle Abwertung war also allenfalls moderat.

    Auch die Art und Weise des Vorgehens war durchaus im Rahmen des Üblichen – zumindest für chinesische Verhältnisse. Im Westen sind wir es zwar gewohnt, dass Notenbanken „behutsam“ vorgehen. Aber selbst dabei entwickeln die Verantwortlichen durchaus ihren eigenen Stil: Altmeister Alan Greenspan bevorzugte verworrene Formulierungen, um die Beobachter möglichst lange im Unklaren zu lassen. Sein Nachfolger Ben Bernanke war eigentlich ein Freund klarer Worte, wurde aber aufgrund einiger Rückschläge vorsichtiger. Diese Vorsicht hat sich seine Nachfolgerin Janet Yellen noch stärker zu Eigen gemacht. EZB-Präsident Mario Draghi hingegen benutzt auch gern mal besonders markige Worte (siehe seine „Whatever it takes“-Rede vom Juli 2012).

    Nur eine Abwertung, aber in drei kleinen Schritten

    In China ist staatlichen Stellen, also auch der Zentralbank, diese westliche Subtilität fremd – zumal sich auch die Ankündigung eine Währungsabwertung aus naheliegenden Gründen verbietet. Auch daran gemessen war Chinas Maßnahme vergleichsweise harmlos. Bei der Freigabe des Wechselkurses des Schweizer Franken im Januar 2015 schoss dieser kurzfristig um satte 38 % in die Höhe! Das war eine drastische Maßnahme.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
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