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    Vonovia  4585  0 Kommentare "WIR SIND DAX" - Durchbruch für die Immobilien-Aktie in Deutschland - Seite 2

    Diese Anleger glauben, die Volatilität einer Anlage sei geringer, nur weil deren Wert nicht regelmäßig ermittelt wird. Ein Beispiel: Sie halten Immobilien für "sicher", weil sie deren Wertschwankungen nicht täglich in der Tageszeitung nachlesen können. Wer ein Einfamilienhaus vor zehn Jahren gekauft hat, weiß nicht, wie viel es heute wert ist. Keine Zeitung berichtet darüber. Er könnte es erst erfahren, wenn er versucht, es zu verkaufen. Zwischen dem Zeitpunkt des Kaufes und des Verkaufes kann er sich der Illusion hingeben, der Wert seines Hauses sei gestiegen, auch wenn dieser in Wahrheit gefallen ist.

    Bei geschlossenen Immobilienfonds oder bei vermieteten Eigentumswohnungen bzw. Mietshäusern fand bzw. findet keine regelmäßige Bewertung statt. Und selbst wenn ein Fonds bzw. eine Immobilie einmal im Jahr bewertet wird, dann ist die Volatilität schon wegen der selteneren Bewertung naturgemäß weniger sichtbar als bei einer Aktie, die jede Sekunde am Kapitalmarkt neu bewertet wird.

    In Befragungen von privaten und institutionellen Investoren nach den Motiven für die Immobilienanlage erklären die meisten, dass sie die hohe "Stabilität" schätzen. Der Eindruck der "Stabilität" resultiert jedoch nicht zuletzt daraus, dass man die tatsächlichen Wertschwankungen wegen fehlender, selteneren oder auch wegen geschönten ("geglätteten") Bewertungen nicht sieht. Weil die Wertschwankungen, anders als bei Anleihen, Aktien oder Rohstoffen, unsichtbar sind, kann man sich einreden, sie seien sehr gering.

    Das ist jedoch unsinnig. Und Volatilität ist für denjenigen, der sehr lange an einem Investment festhält, überhaupt kein Nachteil, sondern sogar ein Vorteil: Er kann zu Zeiten, wo der Aktienkurs unter dem Net Asset Value liegt, Immobilienbestände günstig erwerben. Diese Zeiten sind allerdings seit Jahren vorbei - werden jedoch naturgemäß wieder kommen. So wie ich die deutschen Institutionellen kenne, werden sie genau dann beginnen, in Immobilien-Aktien zu investieren, wenn diese viel zu teuer und überbewertet sind. Und wenn sie irgendwann wieder günstiger werden, dann werden sie unter Hinweis auf vorangegangene Kursverluste und hohe Volatilität die Finger davon lassen.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Vonovia "WIR SIND DAX" - Durchbruch für die Immobilien-Aktie in Deutschland - Seite 2 "Wir", das heißt die deutsche Immobilienbranche, sind im DAX angekommen. Die Aufnahme der Vonovia (ehemals Deutsche Annington), mit gut 350.000 Wohnungen Deutschlands größter Vermieter, ist ein wichtiges Signal für die gesamte Branche.

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