VW dramatisch weit hinter Apple
In Sachen Markenwert hat der jüngste Diesel-Skandal schon seine Wirkung bei VW hinterlassen, man fällt dramatisch weit hinter Apple zurück. Die Amerikaner wiederum führen die Rangliste an mit 170 Milliarden Dollar, mehr oder weniger dicht gefolgt von Google(120 Mrd.), CocaCola (78 Mrd.) und Microsoft (68 Mrd.). Vergleicht man das Ganze auch mit den teuersten Firmen der Welt, so fällt auf, dass im Gegensatz zu den Anfängen der 2010er-Jahre keine Chinesen mehr zu finden sind. Die Champions-League der Konzerne spielt fast ausschließlich in den USA. Auch in Sachen Börsenwert macht Apple dem DAX mal wieder was vor, deckt gut die Hälfte des Index ab wenn man die Einzeltitel aufreiht. Wir wollen uns ansehen, wie begründet es wäre, würde der DAX auf Apple wieder aufholen und überhaupt seinen “Markenwert” steigern.Gefühlt liegt der DAX-Rekord aus dem Frühjahr bereits eine Ewigkeit zurück. Die zahlreichen Krisen in den vergangenen Monaten haben inzwischen deutliche Spuren in den Charts hinterlassen. Rund 350 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung büßten allein die 30 DAX-Mitglieder seit April ein. In den vergangenen sechs Monaten hatte der deutsche Leitindex zwischenzeitlich um mehr als 20 Prozent verloren und befindet sich im Bärenmarkt. Zuletzt hat sich der Index aber kräftig erholt.
DAX ist fair bewertet
Nur noch fünf Aktien – Adidas, Beiersdorf, Deutsche Börse, Fresenius und Lufthansa -, deren Kurse wir verlinkt haben, behaupten derzeit noch ihren 200-Tage-Durchschnitt. Trotz oder besser gesagt gerade wegen der sehr durchwachsenen Aussichten sollten Anleger jetzt aber nicht den Fehler machen, und zu früh die Bücher schließen.
Für Aktien beginnt mit dem vierten Quartal nicht nur die traditionell stärkste Phase des Jahres. Aufgrund der Verluste in den vergangenen Monaten sind auch die Bewertungen wieder wesentlich attraktiver als noch im Frühjahr. Auf Basis der Gewinnschätzungen für die kommenden zwölf Monate ist der DAX mit einem KGV von rund 11,7 fair bewertet und liegt in der Mitte seiner Fünf-Jahres-Spanne.
DAX ist deutlich stärker gestiegen als die Fundamentaldaten
Ähnlich war die Ausgangslage bereits Mitte 2006 und zuletzt im Oktober 2014. Natürlich bleibt ein Restrisiko. In größeren Crash-Phasen wie 2008 und 2011 kam es zu Übertreibungen auf der Unterseite. Von diesen Niveaus sind wir derzeit noch weit entfernt. Zudem ist noch nicht sicher, ob die erwarteten Gewinne auch tatsächlich erreicht werden.
Besonders gegenüber einigen harten Konjunkturdaten besteht nach wie vor eine Lücke. Seit Anfang März 2009 kletterte der DAX um rund 170 Prozent. Im Vergleich zum Indexstand vor dem letzten Crash Anfang 2008 steht der Markt rund 25 Prozent höher. Die deutschen Exporte legten seit Mai 2009 hingegen nur um 64 Prozent zu, die Neuaufträge liegen sogar um sechs Prozent unter dem Spitzenniveau vom November 2007. Ähnlich das Bild bei der Industrieproduktion, die seit April 2009 nur um 28 Prozent zulegte.
Die Rally am Aktienmarkt in den vergangenen Jahren wird somit nicht von den harten Konjunkturdaten untermauert. Hier zeigt sich deutlich die Abhängigkeit vom billigen Geld der Notenbanken. Vorerst dürfte die lockere Geldpolitik aber anhalten und sollte somit auch den Aktienmarkt unterstützen.
In den vergangenen Tagen haben wir Ihnen eine Reihe von Produkten auf den DAX vorgestellt, beispielsweise einen Turbo Bull mit der WKN CF28XR. Ihn, sowie alle anderen Produkte, finden Sie auch in unserer ISIN-Liste.
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