Aufschwung in Austria?

Die Wirtschaft Österreichs soll im kommenden Jahr wieder deutlich stärker wachsen. Doch auch aus anderen Gründen sollte man österreichische Aktien auf dem Schirm haben. Wir stellen Ihnen dem entsprechend einen ETF auf den Austrian Traded Index, kurz ATX, vor.

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erwartet im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent und in 2016 ein Wachstum von 1,4 Prozent. Dies teilte das in Wien ansässige Institut vorgestern per Pressemeldung mit. Der Konsum der privaten Haushalte werde in diesem Jahr schwach bleiben und ebenfalls erst in 2016 kräftiger zunehmen – was der Einkommensentlastung durch die Steuerreform 2015/16 und der Ausweitung der Beschäftigung zu verdanken sein werde. Auch die Nachfrage nach Investitionen solle sich in 2016 verbessern, wobei die Dynamik jedoch geringer bleiben werde als in Aufschwungsphasen der Vergangenheit. Die in diesem Jahr noch stagnierenden Bauinvestitionen werden laut WIFO in 2016 leicht an Schwung gewinnen.

Günstige Bewertung

Der Austrian Traded Index (ATX) ist das an der Wiener Börse maßgebende Kursbarometer. Was den ATX derzeit interessant macht, ist zum einen die fundamentale Bewertung. Denn die im ATX enthaltenen Aktien notieren im Schnitt leicht unter dem Buchwert. Zur Erklärung: Der Buchwert entspricht ungefähr dem Eigenkapital eines Unternehmens. Auch aus charttechnischer Sicht ist der ATX aktuell einen näheren Blick wert. So verläuft der seit März 2009 bestehende, langfristige Aufwärtstrend in der Region von 2.000 Punkten. In diesem Bereich findet sich zudem das Kurstief des vergangenen Jahres, welches bei 1.980 Zählern markiert wurde und ebenfalls als Unterstützungsmarke gilt. Nach oben hin gilt die 200-Tage-Linie bei 2.335 Punkten als Widerstand – bei Redaktionsschluss machte sich der ATX auf, diesen Widerstand zu überwinden. Eine starke Widerstandsmarke bildet zudem das Mehrjahreshoch von 2011 bei 3.013 Zählern.

Öl und Wasserkraft

Mit einem Exchange Traded Fund (ETF) auf den ATX kann man in die 20 größten und meistgehandelten österreichischen Aktien investieren. Schwergewicht im ATX ist die Aktie der Erste Group Bank mit einem Index-Anteil von 20 Prozent. Das Dividendenpapier des Öl- und Gasunternehmens OMV geht mit 11 Prozent in den ATX ein. Auch die Aktien des Stahlherstellers Voestalpine (10 Prozent) und des Anlagenbauers Andritz (9 Prozent) nehmen prominente Positionen im Austrian Traded Index ein. Ein eher kleiner Wert im ATX ist die Aktie der Verbund AG, welche gegenwärtig einen Index-Anteil von knapp 3 Prozent aufweist. Erwähnenswert aber, dass die Verbund AG als Österreichs größter Stromanbieter etwa 90 Prozent ihrer Stromerzeugung aus Wasserkraft gewinnt. Der ETF ist ausschüttender Art. Heißt: Erträge wie beispielsweise Dividenden werden ausgeschüttet.