DAX Long und Short – ETFs gehören zur Familie
Wir gehören zur Familie – dieser Werbespruch wurde sogar ausgezeichnet und gehört zum Siemens-Konzern wie Vorsprung durch Technik zu Audi gehört. Zur Familie gehören seit einigen Jahren im Anlagebereich auch ETFs, also börsengehandelte Indexfonds und immer mehr Investoren nutzen sie als Basisinvestment. Davon gehen auch wir immer wieder aus, weisen darauf hin, wenn wir in unseren Depots etwas defensiver agieren, damit Anleger quasi als “Nebeneffekt” ihre ETF-Positionen mit absichern können. Was aber macht ETFs so besonders, wo liegen überhaupt ihre Vor- oder auch Nachteile? Wir blicken auf die Geschichte der letzten 20 Jahre, so lange gibt es ETFs nämlich bereits.
In den USA fing alles an
Der SPDR S&P 500 ETF war der erste ETF, der in den USA aufgelegt wurde. Er ist genau 20 Jahre alt und bildet seitdem stur seinen Index nach. Trotzdem verwaltet er Kundengelder in einer Höhe, von der so mancher aktive Fondsmanager träumt: Mehr als 170 Milliarden US-Dollar. So viel Geld liegt also in einem passiven Fonds, der nichts anderes unternimmt als einen Index nachzuahmen. Und das mit Erfolg – er hält exakt die gleichen Aktien wie der amerikanische Index von Standard & Poor’s und ist damit quasi der investierbare Zwilling dieses Börsenbarometers. Anders ausgedrückt – der erste ETF der Welt ist ein voll-replizierender Aktien-ETF. Volle Replikation bedeutet nichts anderes als, dass dieselben Aktien im ETF wie im zu Grunde liegenden Index enthalten sind. Ein voll replizierender ETF auf den DAX enthält auch die 30 DAX-Aktien von A wie Adidas bis V wie Volkswagen.
Swap-basierter ETF als Alternative
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Die ETFs sind aus ihren Kinderschuhen herausgewachsen und so wurde nicht nur das Produktangebot auf zahlreiche Basiswerte ausgeweitet, sondern auch ein neuer, attraktiver ETF-Typ geschaffen. Die zweite und damit jüngere Produktvariante eines ETFs ist die swap-basierte Variante. Der Kursverlauf eines Index und damit die Wertentwicklung werden in diesem Fall synthetisch nachgebildet. Der zugrunde liegende Index wird abgebildet, indem die Performance eines Wertpapierkorbes getauscht wird. Hier kann es dann die eine oder andere Überraschung geben, denn es kann bei dieser Konstruktion vorkommen, dass ein swap-basierter DAX-ETF nicht eine einzige deutsche Aktie enthält. Die Aufgabe der Swaps ist es, Performanceunterschiede zwischen dem tatsächlichen Wertpapierkorb des ETFs und dem Bezugs-Index auszugleichen. Daher muss nicht unbedingt eine Aktie aus dem zugrunde liegenden Index im Korb enthalten sein. Dass es Abweichungen gibt, kann verschiedene Gründe haben. Häufig ist die Abbildung eines breiten Index zu aufwendig oder die enthaltenen Werte sind nur schwer zu handeln.