Brisante Enthüllung

Sind enge Putin-Freunde in den Geldwäsche-Skandal der Deutschen Bank verwickelt?

Brisante Enthüllungen im Geldwäsche-Skandal der Deutschen Bank: Bei den Kunden soll es sich unter anderem um enge Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin handeln.

Anfang des Monats konnte man Wladimir Putin einmal mehr in Aktion bestaunen. Seinen 63. Geburtstag verbrachte der russische Präsident auf dem Eis, wo er bei einem Eishockeyspiel sieben Tore geschossen haben soll. Welch eine Sportskanone! Eng an seiner Seite, egal ob auf oder neben dem Eis: Arkady und Boris Rotenberg. Die Drei kennen sich seit Kindertagen, als Putin und Arkady Rothenburg gemeinsam Judo machten. Inzwischen ist der eine russische Präsident, die anderen beiden sind erfolgreiche Geschäftsmänner. Die Rotenberg-Brüder zählen zu den einflussreichsten Unternehmern des Landes. Als enge Vertraute Putins gehörten sie außerdem zu den Ersten, die im Zuge der Ukraine-Krise auf die westliche Sanktionsliste gesetzt wurden. Das ist aber offenbar nicht die einzige Liste, auf der ihre Namen auftauchen. Nach Information von „Bloomberg“ sollen die Rotenberg-Brüder auch auf der Kundenliste der Deutschen Bank stehen, für die das Geldinstitut möglicherweise Geld gewaschen hat.

Was haben die Rotenbergs mit der Deutschen Bank zu tun?

Die Deutsche Bank steht schon länger im Verdacht, in russische Geldwäsche-Geschäfte verwickelt zu sein. Ende Mai sorgten erste Meldungen für Aufsehen, nach denen Mitarbeiter der Deutschen Bank in Moskau Gelder zweifelhafter Herkunft in beträchtlichem Ausmaß für russische Kunden gewaschen haben sollen (wallstreet:online berichtete). Seit August ermittelt auch das US-Justizministerium in dem Fall (siehe: Deutsche Bank gerät ins Visier der US-Justiz – Geldwäsche in Russland?). Bei diesen Kunden soll es sich unter anderem um enge Vertraute Putins handeln. Neben Arkady und Boris Rotenberg ist auch die Rede von einem Familienmitglied des russischen Präsidenten. Das berichtet „Bloomberg“ unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Im Zentrum des Geldwäsche-Skandals stehen dubiose Tauschgeschäfte, bei denen Rubel in US-Dollar getauscht worden sein sollen, sogenannte „Mirror Trades“. Dem Bericht zufolge werde aber nicht gegen die Kunden direkt ermittelt, da solche Tauschgeschäfte an sich völlig legal sind. Im Zuge der Ermittlungen werde vielmehr untersucht, ob die Deutsche Bank bei der Ausführung dieser Geschäfte gegen Geldwäsche-Regularien verstoßen habe, heißt es.

Dementi aus Moskau: Nichts als haltlose Vorwürfe

Ein Sprecher der Rotenberg-Brüder dementierte umgehend die Gerüchte. Die beiden hätten weder etwas mit solchen Tauschgeschäften zu tun, noch würden sie sonst irgendwie Kapital außer Landes schaffen. Ein russischer Regierungssprecher wies die Vorwürfe ebenfalls als haltlos zurück. Niemand habe bisher seriöse Informationen vorgelegt, die auf eine seriöse Quelle zurückzuführen seien, heißt es hierzu aus dem Kreml.

„Bloomberg“ zufolge soll Putin von den Ermittlungen gegen die Deutsche Bank und die mögliche Verstrickung der Rotenbergs wissen. Einige hochrangige Offiziere seien demnach „besorgt“, dass die Angelegenheit zu Kontroversen führen könnte.