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     952  0 Kommentare Trotz sintflutartigem Zentralbankgeld und inflationären Krisen glänzt Gold noch weniger als eine blasse Weihnachtsbaumkugel

    Man sagt der Hund sei der beste Freund des Menschen und Krise der beste Freund von Gold. Während die erste Aussage von mir sofort unterschrieben wird, muss man bei der zweiten mehr als skeptisch sein. Und dass, obwohl es doch an Krisen nicht mangelt. Der Konflikt des Westens mit Russland ist immer noch vorhanden. Und die Anti-IS-Allianz kommt - obwohl dringend benötigt - immer noch nicht in die Gänge. Vor allen Dingen aber zeigt Europa sich völlig unfähig, das zugegebenermaßen große Flüchtlingsproblem gemeinsam zu bewältigen. EU-Politiker sind sich so uneinig, dass sie fremde Hilfe durch die Türkei in Anspruch nehmen müssen. Was für ein erbärmliches Armutszeugnis!

    Erbärmlich ist auch die Stabilitätsehre in der Eurozone, die für alle Zeit verlorengegangen ist. Schon jetzt ist klar, dass Griechenland die ihm auferlegten Reformbedingungen nicht erfüllen wird. Und genauso klar ist es, dass Hellas trotzdem weiteres Hilfsgeld bekommen wird. Die Stabilitätspolitiker zeigen sich verbalerotisch zwar immer wieder als brüllende Löwen. Am Ende jedoch landen sie regelmäßig als wohlige Bettvorleger im Schlafzimmer von Alexis Tsipras.

    Überhaupt bleibt sich die Staatsverschuldung treu: Sie steigt weiter. Kein Wunder, denn wenn die Privatwirtschaft wegen der ausgeprägten wirtschaftspolitischen Reformunfähigkeit kastriert wird, muss eben die schuldenfinanzierte Staatswirtschaft den Casanova spielen. Leider übersieht man, dass die Leistungsfähigkeit eines staatlichen Liebhabers weniger ausdauernd ist, als die eines privatwirtschaftlichen.

    Und was macht der Goldpreis? Er steigt dennoch nicht!


    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann retten sie auch noch morgen die Welt mit Geld

    Die drei größten Zentralbanken der Welt - Fed, EZB, Bank of Japan - betreiben mit Wollust die wundersame Geldvermehrung, um über künstlich gedrückte Staatsanleiherenditen Schuldenkrisen zu bekämpfen und Währungen zum Wohle der heimischen Exportwirtschaft abzuwerten. Aber auch andere Notenbanken wie die in China retten ihre Volkswirtschaften und Finanzmärkte mit billigem und viel Geld vor dem Super-Gau. Gegen den Pazifik „Geld“ ist „Gold“ nur ein Goldfischglas. Und aus dem Glas wird vermutlich der Fingerhut. Denn die EZB, die japanische Notenbank und auch die Zentralbanken aus den Schwellenländern machen sich auch zukünftig das Motto der Feuerwehr zu Eigen: Wasser marsch! Gold ist im Vergleich zu Geld ein immer knapperes, nicht beliebig vermehrbares Gut.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Trotz sintflutartigem Zentralbankgeld und inflationären Krisen glänzt Gold noch weniger als eine blasse Weihnachtsbaumkugel Man sagt der Hund sei der beste Freund des Menschen und Krise der beste Freund von Gold. Während die erste Aussage von mir sofort unterschrieben wird, muss man bei der zweiten mehr als skeptisch sein. Und dass, obwohl es doch an Krisen nicht …