Trotz sintflutartigem Zentralbankgeld und inflationären Krisen glänzt Gold noch weniger als eine blasse Weihnachtsbaumkugel
Erbärmlich ist auch die Stabilitätsehre in der Eurozone, die für alle Zeit verlorengegangen ist. Schon jetzt ist klar, dass Griechenland die ihm auferlegten Reformbedingungen nicht erfüllen wird. Und genauso klar ist es, dass Hellas trotzdem weiteres Hilfsgeld bekommen wird. Die Stabilitätspolitiker zeigen sich verbalerotisch zwar immer wieder als brüllende Löwen. Am Ende jedoch landen sie regelmäßig als wohlige Bettvorleger im Schlafzimmer von Alexis Tsipras.
Überhaupt bleibt sich die Staatsverschuldung treu: Sie steigt weiter. Kein Wunder, denn wenn die Privatwirtschaft wegen der ausgeprägten wirtschaftspolitischen Reformunfähigkeit kastriert wird, muss eben die schuldenfinanzierte Staatswirtschaft den Casanova spielen. Leider übersieht man, dass die Leistungsfähigkeit eines staatlichen Liebhabers weniger ausdauernd ist, als die eines privatwirtschaftlichen.
Und was macht der Goldpreis? Er steigt dennoch nicht!
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann retten sie auch noch morgen die Welt mit Geld
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Die drei größten Zentralbanken der Welt - Fed, EZB, Bank of Japan - betreiben mit Wollust die wundersame Geldvermehrung, um über künstlich gedrückte Staatsanleiherenditen Schuldenkrisen zu bekämpfen und Währungen zum Wohle der heimischen Exportwirtschaft abzuwerten. Aber auch andere Notenbanken wie die in China retten ihre Volkswirtschaften und Finanzmärkte mit billigem und viel Geld vor dem Super-Gau. Gegen den Pazifik „Geld“ ist „Gold“ nur ein Goldfischglas. Und aus dem Glas wird vermutlich der Fingerhut. Denn die EZB, die japanische Notenbank und auch die Zentralbanken aus den Schwellenländern machen sich auch zukünftig das Motto der Feuerwehr zu Eigen: Wasser marsch! Gold ist im Vergleich zu Geld ein immer knapperes, nicht beliebig vermehrbares Gut.