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Trotz sintflutartigem Zentralbankgeld und inflationären Krisen glänzt Gold noch weniger als eine blasse Weihnachtsbaumkugel - Seite 3
Und was macht der Goldpreis? Er steigt dennoch nicht!
Niemand braucht Angst vor der Leitzinspolitik von Frau Yellen zu haben!
Das Bild mickriger Zinsen ändert selbst eine US-Leitzinswende im Dezember nicht. Kein Anleger muss eine Zinserhöhungspolitik der Fed mit Schaum vor dem Mund wie zwischen 2004 und 2006 befürchten. Mit einem Anstieg von einem auf 5,25 Prozent hatte man damals nicht nur die ungeliebte Immobilienblase wie eine Schmeißfliege auf der Vase zerschlagen, sondern die Vase gleich mit: Die US- und Weltkonjunktur durchlebten einen Polterabend.
Diesen erneuten Leitzinsschock darf und wird Fed-Chefin Yellen nicht begehen. Ansonsten kommt sie ins Heim. Warum auch, den bereits ladegehemmten Schwellenländern will sie nicht auch noch eine Kapitalflucht in das zinsattraktive Amerika bei zusätzlicher Währungsaufwertungsperspektive zumuten. China & Co. würde nicht nur Investitionsgeld fehlen. Sie müssten auch noch mehr für den Zins- und Tilgungsdienst ihrer mehrheitlich auf US-Dollar-Basis aufgenommenen Staats- und Unternehmensschulden aufwenden. Überhaupt steht ein starker US-Dollar historisch für schwache Rohstoffpreise. Allein in diesem Jahr dürften den Rohstoffländern Kaufkraft in Höhe von ca. zwei Billionen US-Dollar durch die Lappen gehen. Das tut auch der Welt- und US-Wirtschaft weh und würde noch weher tun, wenn der Dollar noch weiter aufwertet.
Insgesamt hat Frau Yellen keinen Grund für eine zinspolitische Wurzelbehandlung. Vor der US-Zinspolitik müssen Goldanleger ebenso wenig Angst haben wie vor einer sanftmütigen Zahnreinigung.
Und was macht der Goldpreis? Er steigt dennoch nicht!
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Goldhändler lügen nicht
Die o.g. Argumente finden offenbar bei Käufern physischen Goldes Gehör. In den Schwellenländern bleibt Gold ein Demonstrationsinstrument von Wohlstand wie bei uns der Mercedes, der Audi, der BMW oder der Porsche vor der Haustür. Ebenso berichtet der Goldhändler meines Vertrauens weiterhin von physischen Netto-Käufen bei Gold. Ohnehin ist mein Eindruck, dass so mancher offizielle „Goldhasser“ klammheimlich das schöne deutsche Volkslied „Gold und Silber lieb ich sehr“ als Evergreen auf den Lippen hat.