Verdacht des Steuerbetrugs
Ein McMenü und eine Steuererklärung bitte: EU knöpft sich McDonald's vor
Im Kampf gegen Steuerflucht leitet die EU-Wettbewerbskommission voraussichtlich bald Ermittlungen gegen McDonald’s ein. Mit fragwürdigen Steuerdeals soll der Burger-Gigant zwischen 2009 und 2013 rund eine Milliarde Euro an Steuern vermieden haben.
Nach Insiderinformationen könnte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager noch heute ihre Pläne zur Einleitung der Ermittlungen vorstellen. Durch unlautere Steuervereinbarungen mit den Luxemburger Behörden soll McDonalds laut Reuters über mehrere Jahre hinweg bis zu einer Milliarde Euro an Steuern eingespart haben. Die Steueroase im Herzen Europas ist bekannt dafür, die Abgabenlast für multinationale Unternehmen mithilfe dubioser Steuerkonstruktionen künstlich zu minimieren (mehr dazu hier und hier).
In einem Statement wies McDonald’s sämtliche Vorwürfe zurück. Die Fast-Food-Kette würde sich grundsätzlich an alle Regelungen und Gesetze der EU halten. So hätte das Unternehmen von 2010 bis 2014 mehr als 2,1 Milliarden Dollar an Körperschaftssteuern bezahlt, ohne Einberechnung der Sozialabgaben, Grunderwerbssteuer oder sonstigen Steuern.
Lesen Sie auch
Sollte der Steuerpolitik von McDonald’s nachgegangen werden, wäre dies ein weiterer Schritt im Kampf gegen die umfassenden Steuervermeidungstaktiken der internationalen Branchenriesen. In dieser Angelegenheit hat die Kommission unter anderem Apple, Amazon, Ikea, Starbucks und Fiat Chrysler auf dem Schirm. Die Absprachen der zwei Letztgenannten wurden bereits für illegal erklärt (wallstreet:online hat darüber berichtet).