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    Grauer Kapitalmarkt  5707  0 Kommentare Schlinge um Malte André Hartwieg zieht sich zu - Doch wo ist das Geld der Anleger?

    Die grauen Machenschaften von Malte André Hartwieg – wallstreet:online brachte den Stein Anfang 2014 ins Rollen. Mittlerweile ist daraus eine regelrechte Lawine geworden. Die Schlinge um den gelernten Maurer zieht sich immer weiter zu – Doch Anleger warten wohl vergeblich auf ein Happy End.

    Im Januar vergangenen Jahres berichtete wallstreet:online über die komplexen personellen und finanziellen Verflechtungen bei der dima24.de rund um die Person Malte André Hartwieg. Dieser hatte die Vertriebsplattform dima24.de sowie vier Emissionshäuser gegründet, mit denen er Fondsprodukte auf dem grauen Kapitalmarkt veräußerte. Im Zeitraum von 12 Jahren haben über 202.000 Anleger Investitionen bei dem eigenen Angaben zufolge führenden Beteiligungsspezialisten Anlageprodukte gezeichnet. Die Vertriebsplattform verwies im Jahr 2014 auf ihrer Homepage auf ein betreutes Anlegervermögen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro.

    Doch das Ausbleiben prognostizierter Auszahlungen, der Verbleib von Anlegergeldern und Scheingeschäftsführer im Firmengeflecht warfen unzählige Fragen auf. Die Berichterstattung nahm schließlich Fahrt auf, nachdem wallstreet:online über eine Strohmann-Geschäftsführerin berichtete, die Licht ins Dunkel von Hartwiegs Firmengeflecht brachte (siehe: NCI / dima24.de - Strohmann-Geschäftsführerin macht reinen Tisch). Daraufhin fanden auf Bestreben der Staatsanwaltschaft München im Juli 2014 Hausdurchsuchung sowohl in den Geschäfts- als auch den Privaträumen Hartwiegs statt (siehe: Firmen von Unternehmer Hartwieg im Visier der Staatsanwaltschaft). Im September meldeten dima24.de, NCI, Selfmade sowie weitere Hartwieg-Unternehmen Insolvenz an.

    Hartwieg drohen empfindliche Schadensersatzforderungen

    Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Hartwieg längst von ihnen losgesagt. Im April 2014 verkaufte er dima24.de an das Management der Firma. Im Juni folgte der Verkauf der Grundinvest Gruppe an den Schweizer Finanzinvestor International Property Finance (IPF). Ein Deal, den sich Hartwieg allem Anschein nach im wahrsten Sinne des Wortes hat vergolden lassen (siehe: Die Spur des Geldes führt nach Lichtenstein – Großer Haufen Gold gebunkert).

    Seither war es ruhig geworden um die Person Hartwieg. Der ehemalige Star des grauen Kapitalmarkts, der bis dato keine Bühne scheute, vermeidet inzwischen das Rampenlicht. Aus gutem Grund, denn nun ist Hartwieg zurück in den Schlagzeilen. Und die verheißen nichts Gutes. Wie das „manager-magazin“ berichtet, drohen dem gelernten Maurer Schadensersatzforderungen in empfindlicher Höhe. Demnach glaube der vorläufige Insolvenzverwalter, Rolf G. Pohlmann, nach seiner bisherigen Analyse, dem Management der Unternehmensgruppe auch „zivilrechtliche Pflichtverletzungen“ nachweisen zu können. Weil Hartwieg zur fraglichen Zeit die Geschicke der Firmen mitleitete, würden sich daraus resultierende Schadensersatzforderungen möglicherweise auch gegen ihn richten, heißt es.

    Kaum Hoffnung für Anleger

    Schlechte Nachrichten dagegen für die vielen geprellten Anleger. Pohlmann zufolge stecken noch 150 bis 200 Millionen Euro in den betroffenen Firmen. Geld, das die Anleger wohl so schnell nicht wiedersehen. Der Jurist macht ihnen jedenfalls kaum Hoffnung: „Dieses Geld ist zum größten Teil erst mal weg“, so der vorläufige Insolvenzverwalter gegenüber dem „manager-magazin“. Hartwieg hätte seine Fondsprodukte so konstruiert, dass die Anlegergelder in der Regel an unabhängige Zielgesellschaften im Ausland flossen. Pohlmann seien dadurch die Hände gebunden, er habe aktuell keinen Zugriff auf diese Gelder und könne daher keine Auskunft über ihren Verbleib geben.

    Neue Hiobsbotschaft für Grundivest-Anleger

    Auch die Anleger der Grundinvest-Gruppe haben derzeit wenig zu lachen. Das neue Management fordert sie aktuell auf, alle bisherigen Ausschüttungen zurückzuerstatten. Die Schieflage der Fonds sei lange bewusst verschleiert worden, heißt es in dem Schreiben, das dem „manager-magazin“ vorliegt. So sollen die geschlossenen Immobilienfonds großzügige Vorabausschüttungen gewährt haben, noch bevor auch nur ein Euro Gewinn erwirtschaftet worden war. Unterdessen geht die Staatsanwaltschaft München davon aus, dass Hartwieg mindestens 15 der insgesamt 70 Millionen Euro, die Anleger in Grundinvest-Fonds gesteckt hatten, zweckentfremdete. Statt in Immobilien soll das Geld über Polen nach Wien und Liechtenstein geflossen sein. Damit führt die Spur des Geldes wieder einmal in das kleine Alpenland… 




    wallstreetONLINE Redaktion
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