DAX 30 und innerer Markt
Die Bullen sind wieder im Vorteil
Liebe Anleger und Anlegerinnen,
so schnell kann das gehen. Nach mehreren depressiven Wochen an den globalen Aktienmärkten dreht jetzt die Stimmung um 180 Grad, angeführt von Japan, wo die Notenbank jetzt mit Strafzinsen auf Bankeinlagen die Deflation bekämpft und die müden Konsumenten unter Druck setzen will. Meiner Meinung nach war dies in Verbindung mit den Signalen der EZB, ebenfalls nicht tatenlos zuzusehen, der Startschuss für die gegenwärtige Bärenmarktrallye.
Die starken Kursgewinne der vergangenen Tage waren erneut ein Beleg dafür, wie sehr die Kurse von den Emotionen der Anleger gelenkt werden. Denn für den aktuellen Stimmungswechsel, der den berüchtigten Gummiband-Effekt ausgelöst hat, gibt es keine fundamentalen Ursachen. Da ist es kein Wunder, wenn die heutige „Millionen-Dollar-Frage“ lautet, ob wir einen echten Trendwechsel oder nur ein Strohfeuer erleben, angefacht von den Eindeckungen der „Shorties“.
Denn wie gesagt, belastbare fundamentale Gründe für den Stimmungswechsel sind nicht zu erkennen. Aber Vorsicht: bedenken Sie die alte Börsenregel, dass ein Aufschwung in der Euphorie stirbt und eine neue Hausse genau dann geboren wird, wenn die Nacht am dunkelsten ist. Die manisch- depressiven Kommentare in den Medien dürfen unser Handeln nicht zu sehr beeinflussen.
Wie wir wissen, wird an der Börse nicht geklingelt. Daher ist ein Blick auf die heutige Struktur von Angebot und Nachfrage wichtiger als die Analyse, welche Gründe uns die Medien - im Nachhinein - für eine Kursbewegung anbieten.
DAX im Rallye-Modus
Sehr gut zeigt Ihnen den nüchterne und gelassene P & F Chart den Stimmungsumschwung im DAX. Für den externen Beobachter wäre es eine glatte Untertreibung, den Kursverlauf der vergangenen Tage als „manisch depressiv“ zu bezeichnen.
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Wie Sie sehen, wurde die sehr wichtige Unterstützung bei etwa 9.350 Punkten ohne größere Gegenwehr der Käufer förmlich pulverisiert. Umgekehrt zeigt sich aber auch, nach einem falschen Ausbruch, dass die Kräfte der Bären nachlassen. Blitzschnell decken diese ihre zuvor leer verkauften Positionen ein und locken außerdem noch hart gesottene Investoren und Schnäppchenjäger an. Dies ist natürlich eine sehr interessante Ausgangslage, da wir nun wieder oberhalb des neuen Widerstands von 9.350 Punkten handeln. Sollte diese Unterstützung auch per Wochenschluss. Bestätigt werden, und danach sieht es aus, ist im Sinne der P & F Technik damit zu rechnen, dass wir von unten bis an die fallende Widerstandsgerade heran laufen. Je nach Zeitverlauf würde dies einem Potenzial von etwa 800 Punkten entsprechen. Aber natürlich gibt es auf dem Weg dorthin noch einige Widerstände zu knacken. Diese sehe ich bei 9.450, 9.850 und 10.100 Punkten. Höchstwahrscheinlich werden auch diesmal die Bäume nicht in den Himmel wachsen und die Verunsicherung wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Wie schon früher hier geschrieben, halte ich aber aufgrund der positiven Situation des inneren Marktes bezogen auf die US –Börse eine positive Überraschung für recht wahrscheinlich. Über ein Kursniveau von etwa 10.200 in diesem Frühjahr würde ich mich nicht wundern. Bitte bedenken Sie aber, dass dieses Szenario sofort hinfällig wird, falls der DAX erneut unter die Unterstützung von etwa 9.300 Punkten fallen sollte.