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    D-Mark  6894  4 Kommentare Bedeutet das Aus für den 500-Euro-Schein auch das Aus für die 1000-D-Mark Banknote?

    Schluss mit gedruckter Freiheit? Der 500-Euro-Schein steht vor dem Aus, Bargeldzahlungen sollen begrenzt werden und Sorgen über die Abschaffung des Bargeldes werden laut. Gut, dass wir noch die 1000-D-Mark Banknote haben! Oder?

    Der 500-Euro-Schein ist vielleicht nicht in aller Hände, aber derzeit in aller Munde. So fragte wallstreet:online frage vor Kurzem auch: „Salamitaktik zur Bargeldabschaffung? Erst der 500-Euro-Schein, dann die nächsten…“. Wir berichteten über konkrete Vorbereitungen der EZB, den höchsten Schein der Eurozone aus dem Verkehr zu ziehen. Zwar erklärte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, dass noch keine Entscheidung bezüglich der höchsten Banknoten gefallen sei. Doch schob er laut Protokoll vor dem Europaparlament hinterher: „Wir wollen Änderungen machen, aber wir wollen sie in einer ordentlichen Weise.“ Ein Dementi sieht anders aus. Dem Vernehmen nach prüfe der EZB-Rat, der über die Stückelung der Euro-Banknoten befindet, derzeit die technischen Details zu einer Abschaffung des 500-Euro-Scheins.

    Zuvor sorgten die Pläne der Bundesregierung zur Einführung eine Obergrenze für Barzahlungen im Inland für Aufregung. Aufgrund der gewachsenen Bedrohungslage durch den Terrorismus und dessen Finanzierung, sollen Beträge über 5.000 Euro nicht mehr bar bezahlt werden können (Mehr dazu hier: Schluss mit Bargeld! Bundesregierung will Bezahlung in bar einschränken). Die Bekämpfung der Kriminalität dient auch als Argument zur Einschränkung der Notenvielfalt. „Die 500-Euro-Note wird immer mehr als ein Instrument für kriminelle Aktivitäten gesehen“, zitiert die „Welt am Sontag“ EZB-Chef Draghi.

    500-Euro-Schein: Wege zum Aus

    Der 500-Euro-Schein wird sich nicht von einem auf den anderen Tag pulverisieren. Aber für eine Abschaffung gebe es verschiedene Szenarien, wie die „Welt am Sonntag“ weiter ausführt: Zum einen könnten die Notenbanken der Euro-Ländern den Schein nicht mehr ausgeben. Damit würde dieser nach und nach von der Bildfläche verschwinden. Es ginge aber auch schneller: Die EZB könnte zum anderen einen Stichtag benennen, an dem der 500-Euro-Schein ungültig wird, also verfällt. Sie haben Ihren ersten verdienten 500er gerahmt an der Wand hängen? Dann Beeilung, sonst ist der Schein eines Tages nicht mehr wert als das bunt gedruckte Papier.

    Exkurs: Banknoten sind bedrucktes Papier

    Papiergeld führt ins alle ins Verderben, warnt der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer. Notenbanken und Banken würden immer mehr Geld aus dem Nichts erschaffen und so aktuell die eine Krise eindämmen, indem sie eine andere schaffen. Mayer plädiert dafür, das derzeitige Kreditgeld durch „Aktivgeld“ zu ersetzen. (Siehe: Papiergeld und Sozialismus führen ins Verderben – Droht nun die Knechtschaft?). Thorsten Polleit, Chefökonom der Degussa Goldhandel, warnt vor den schwerwiegende ökonomische und ethische Schäden, das ungedecktes Papiergeld verursache. Seine Forderung: „Schafft das Papiergeld ab!“ Seiner Ansicht nach destabilisiere unser aktuelles Währungssystem nicht nur die Wirtschaft, das Papiergeld führe auch zu sozialer Ungerechtigkeit. Doch eine Welt ohne Papiergeld und Geldschöpfungs-Monopol - Geht das überhaupt? Hier lang für Ideen zu einem neuen Währungssystem.

    Und da sind wie jeder in der Mitte der Diskussion um die Abschaffung des Bargelds, dessen Ende vor nicht langer Zeit der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, vorausgesagt hatte. Bargeld unterstütze Geldfälscher, Geldwäscher und andere Kriminelle. Aber Halt! Mit der Abschaffung des Bargelds würden für Sparer auch Negativzinsen Realität (Lesen Sie mehr: Von Bargeld und Strafzinsen: „Cash ist fürchterlich teuer und ineffizient" - Bargeld ist in zehn Jahren Geschichte!)

    Die D-Mark: Droht der 1000-D-Mark-Note das gleiche Schicksal?

    Zurück zum 500-Euro-Schein… Wenn der größte Schein der Eurozone von der Bildfläche verschwindet, könnte das gleiche Schicksal der 1000-D-Mark-Note drohen? Ja, die größte D-Mark-Banknote gibt es noch und sie hat weiterhin ihre Gültigkeit. Keine Sorge, meint die Deutsche Bundesbank. Trotz der aktuellen Diskussion um die Scheine mit hohem Nennwert sehe sie keinen Grund, an ihrer Politik zur 1000-D-Mark-Note etwas zu ändern: „Die Möglichkeit, ohne betragliche und zeitliche Begrenzung sowie ohne Gebührenerhebung Banknoten und Münzen bei allen Filialen der Deutschen Bundesbank während der Schalteröffnungszeiten einzulösen, steht nicht zur Diskussion“, zitiert die„Welt am Sonntag“ einen Sprecher der Bundesbank.

    Und es haben einige diese Scheine entweder in ihrem Bankschließfach, heimischen Safe oder eben einfach auch an die Wand genagelt. Nach Statistiken der Bundesbank sind noch immer 1,2 Millionen Banknoten im Nennwert von 1000 D-Mark im Umlauf, schreibt die Zeitung weiter. Gut, das ist nicht einmal ein Prozent aller noch kursierenden D-Mark-Scheine. Doch beim Blick auf den Wert der Schein ergibt sich ein anderes Bild: 20 Prozent der ausstehenden 6,04 Milliarden Mark entfallen auf den 1000er. Auf den 100-Mark-Schein entfällt fast ein Drittel des verbliebenen Volumens.
     





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