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    Keine Brexit-Analysen  2532  0 Kommentare Die heiße Brexit-Phase beginnt! Deutsche Bank verhängt sich Maulkorb

    In der heißen Phase vor der britischen Abstimmung über einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union üben sich große in London tätige Geldinstitute wie die Deutsche Bank in Selbstzensur. Demnach wolle die Bank vom 15. April bis 23. Juni “proaktiv” keine Analysen zum Brexit mehr veröffentlichen, die die Öffentlichkeit in irgendeiner Weise bei ihrer Wahlentscheidung beeinflussen könnten, berichtet die „WirtschaftsWoche“.

    Dem Bericht zufolge wurde Mitarbeitern der Bank empfohlen, bei öffentlichen Veranstaltungen oder Konferenzen nicht über das Referendum zu sprechen. Offiziell äußern darf sich zum Thema Brexit bei der Deutschen Bank jetzt nur noch die Abteilung Government Affairs. Diese Abteilung leitet auch die vor einigen Monaten eingesetzte Arbeitsgruppe, die sich mit den Konsequenzen eines möglichen EU-Austritts für die Bank befasst. Auf Fragen von Kunden will die Bank freilich weiterhin Auskunft zum Brexit erteilen.

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    Viele Banken in London wollen demnächst auf ihren Websites einen Hinweis an ihre Kunden veröffentlichen, dass sie sich während der offiziellen Kampagne nicht mehr öffentlich äußern werden, schreibt die „WirtschaftsWoche“. So habe auch die Schweizer Großbank Credit Suisse ihre Mitarbeiter in London und im Ausland in einem Memo angewiesen, nicht an Veranstaltungen für Kunden teilzunehmen oder solche zu organisieren, bei denen das Thema diskutiert wird.

    Richtlinien der Wahlkommission legen Stille nahe

    Die Zurückhaltung erklärt sich aus Richtlinien, welche die britische Wahlkommission für das Verhalten im Vorfeld des EU-Referendums veröffentlicht hat. Diese gelten auch für Investmentbanken und Finanzhäuser. Die Richtlinien sind sehr vage gehalten und lassen Raum für verschiedene Interpretationen. In ihnen heißt es aber wörtlich: „Jedes Individuum oder jede Organisation darf während der offiziellen Kampagne nur bis zu 10.000 Pfund ausgeben. Sie dürfen nicht mehr ausgeben wenn Sie sich nicht bei uns als „Kampagne“ registriert haben.“ Die Wahlkommission warnt laut „WirtschaftsWoche“ auch: „Ausgaben für Analysen gelten als Referendumsausgaben, wenn sie darauf abzielen, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen oder sonst irgendwie in Verbindung mit so einem Ergebnis stehen.“

    Aus für die City Boys? Finanzplatz London in Sorge

    Zuvor haben sich die einzelnen Institut hingegen schon positioniert und wollten mit umfangreichen Geldspitzen den Austritt Großbritanniens aus der EU verhindern (wallstreet:online berichtete). Denn der Finanzplatz London ist in heller Aufregung. Bislang gilt London als unangefochtene Nummer eins der europäischen Finanzwelt. Doch sollte Großbritannien der EU tatsächlich den Rücken kehren, könnte im Gegenzug die Finanzbranche dem Standort London den Rücken kehren. Es droht ein Exodus der Banker (siehe: Brexit – Das Aus für den Finanzplatz London?). 

    Bereits früher spielte ein Großteil der Banken schon mal einen Abschied aus London durch. US-Großbanken wie Citigroup, Bank of America und Morgan Stanley überlegten damals, ihre Europageschäfte zum Teil nach Irland zu verlegen (siehe: EU-Austritt bedroht Finanzplatz London – Banken planen Absprung). Wie mittlerweile bekannt wurde, spielen auch weitere Finanzinstitute den Ernstfall eines Brexit durch.

    Hedgefonds rühren Trommel für Brexit

    Das sehen nicht alle so: Anfang November berichtete wallstreet:online über eine „großzügige Spende“ des Hegefondsmanagers Sir Michael Hintze an das Brexit-Lager. Der Gründer von CQS gilt seit Jahren als spendabler Unterstützer der Konservativen Partei. Der Hintergrund ist einfach erklärt: Hedgefonds haben ein großes Interesse an einem Brexit. Denn nur so können sie effektiv sich der Kontrolle aus Brüssel und den Versuchen, die Hedgefonds an die Kandare zu nehmen, entziehen (mehr dazu hier).





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