Daimler, VW & Co. mit neuem Gegenwind
Droht ein erneuter Kursrutsch beim DAX? Nachdem sich der Index, ebenso wie der weltweite Aktienmarkt seit Mitte Februar deutlich erholt hatten, gibt es nun neues Störfeuer vom Währungspaar Dollar-Yen. Nachdem die japanische Notenbank bei ihrer Sitzung am 28. April die Geldpolitik überraschend nicht gelockert hat, hat sich der Yen gegenüber dem Dollar weiter stark erholt. Das ist eine enorme Belastung für den weltweiten Aktienmarkt. Weil der Yen in den vergangenen Jahren stark gegenüber dem Dollar gesunken war, hatten Investoren verstärkt Kredite auf Yen- Basis aufgenommen, und das Geld beispielsweise in US- oder europäische Aktien gesteckt. Das nennt man Carry Trade. Die Investoren haben dabei von zwei Seiten profitiert: Einerseits von Währungsgewinnen und andererseits von Kursgewinnen am Aktienmarkt. Das Spiel geht aber nur solange gut, wie der Yen fällt. Wenn er aber wie derzeit kräftig steigt, lösen die Investoren ihre Yen-Kredite auf und verkaufen ihre Aktien – das belastet den DAX.
Für Rückenwind hatte zuletzt vor allem der steigende Ölpreis gesorgt. Damit hellen sich die Perspektiven für die DAX-Unternehmen auf, denn wenn Volkswirtschaften, wie Saudi-Arabien und Russland, mehr Einnahmen aus dem Ölgeschäft haben, können die Länder mehr ausländische Produkte nachfragen, wie deutsche Autos. Ein möglicher weiterer Anstieg des Ölpreises würde daher den DAX stützen.
DAX-Gewinnschätzungen im Rückwärtsgang
Hingegen hat der Index von zwei weiteren Seiten kräftigen Gegenwind: Einerseits von der schwachen Weltwirtschaft. So sind die Konjunkturdaten aus den USA, China und den Emerging Markets insgesamt weiterhin schwach. Das belastet die Exportabhängigen DAX-Werte erheblich. Eine kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht, da sich keine Belebung der Konjunktur in den USA oder China abzeichnet. Andererseits bremst der steigende Euro den DAX, denn dadurch verteuern sich die deutschen Produkte außerhalb der Euro-Zone. Wir hatten in vergangenen Beiträgen auf höherem Niveau eine Absicherung beziehungsweise Short-Positionen empfohlen, hier die Passagen aus dem Beitrag vom 25. April 2016:
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Ein klassisches Instrument zur Absicherung gegen fallende Märkte sind Put-Optionsscheine. Die Hebelprodukte gewinnen an Wert, wenn der Kurs des Basiswerts sinkt. Optionsscheine sind wegen der geringen Volatilität an den Börsen derzeit günstig zu haben. Steigt die Volatilität, erhöht sich ihr Kurs, da die Gewinnchance steigt. Daher profitieren Anleger in fallenden Märkten mit Put-Scheinen doppelt: Von der Kursbewegung und der steigenden Volatilität.