Wie das World Gold Council, die weltweit größte Lobby-Organisation für Gold-Förderer und Gold-Verarbeiter, am 12. Mai in einer ausführlichen Studie veröffentlichte, stieg
die weltweite Goldnachfrage im ersten Quartal dieses Jahres um 21% gegenüber der Vorjahresperiode auf ein neues Rekordniveau an.
Besonders stark stieg die Nachfrage nach Gold als Investment: gegenüber dem 4. Quartal 2015 explodierte die Nachfrage in dieser Kategorie um signifikante 201%! Ein
Phänomen, das wir durch die Belebung unseres eigenen Edelmetall-Geschäftes aus erster Hand bestätigen können.
Grund hierfür ist die sich immer weiter verbreitende Erkenntnis, dass auch die USA, als größte Volkswirtschaft der Welt, keine nachhaltige Zinswende mehr wird vollziehen
können. Das war und ist für viele Marktteilnehmer ein Schock, da sie bis dato mehrheitlich an die Beteuerungen der US-Regierung und der US-Zentralbankbürokraten glaubten,
dass die USA zur Not auch im Alleingang die Zinsen wieder auf ein historisch normales Niveau von ca. 3,5-5,0% anheben könne.
Dass dies auch in den USA nicht mehr möglich ist, dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen: u.a. sind die stark kreditgetriebene Konsum- und Baukonjunktur viel zu fragil, um
eine Zinswende verkraften zu können. Der Konjunktureinbruch im ersten Quartal ist dafür ein klarer Beleg. Außerdem sind die US-Staatsverschuldung mit 19,3 Bio. USD sowie die
Schulden der privaten US-Wirtschaftssubjekte viel zu hoch, um höhere Zinslasten tragen zu können.
Die Gesamtverschuldung in den USA summiert sich auf enorme 64,9 Bio. USD. In diesem Überschuldungsumfeld verursacht jeder noch so kleine Zinsschritt Turbulenzen an den
amerikanischen und internationalen Währungsmärkten, die das Potenzial haben, eine neue weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise auszulösen – vergleichbar den
Finanzmarktturbulenzen zum Jahresbeginn in Folge der Minizinserhöhung der US-Notenbank im Dezember 2015.
In Reaktion auf die Kapitalmarktturbulenzen erklärte die Präsidentin der US-Notenbank Janet Yellen bereits kurze Zeit später, dass der Entschluss zum Beginn der Zinswende im
Dezember 2015 ein „Missjudgement“, also eine Fehleinschätzung, gewesen sei.
Die einfache und folgenschwere Diagnose der Überschuldung – gemessen an den Gesamtschulden von Staat, Unternehmen und Privathaushalten – gilt im Wesentlichen für fast alle
westlichen Volkswirtschaften, ist aber zunehmend auch in vielen Schwellenländern wie z.B. China zu beobachten. Im Verlauf der nächsten Quartale und Jahre wird sich diese
fundamentale Erkenntnis weiter verbreiten und zu einer explodierenden Nachfrage nach den monetären Edelmetallen in physischer Form als Alternative zu den Schuldgeldwährungen
Dollar, Euro, Yen und Pfund etc. führen.
Damit einhergehend wird es zwangsläufig zu deutlich höheren Preisen für die alternative Weltleitwährung Gold kommen, die bereits jetzt die Liste der erfolgreichsten Anlagen
im Jahr 2016 anführt.
Temporäre Kursrücksetzer werden diese Entwicklung selbstverständlich ebenfalls begleiten – und sollten von weitsichtigen Kunden konsequent zum Auf- bzw. Ausbau der eigenen
Edelmetall-Reserve genutzt werden.
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