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     1581  0 Kommentare Daimler – Gewinnschätzungen im Rückwärtsgang

    Daimler_NordschleifeNach der Entscheidung der Briten für den Brexit ist die Daimler-Aktie auf das Niveau von September 2013 abgestürzt. Wegen der günstigen Bewertung juckt es dennoch viele Anlegern in den Händen, bei dem Papier zuzugreifen. Ist es tatsächlich schon Zeit für einen Einstieg? Auf Crash-Kurs ist die Aktie: Gegenüber dem 2015er-Hoch ist sie um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Im zweiten Teil unserer Analyse, gehen wir heute näher auf die Gewinnschätzungen des schwäbischen Unternehmens ein.

    Angesichts des Kurseinbruchs juckt es viele Anlegern geradezu, bei der Daimler-Aktie einzusteigen. Immerhin liegt das KGV laut dem Konsens bei den Gewinnschätzungen bei lediglich 6,4, womit Daimler die drittgünstigste Aktie im DAX ist. Die Frage ist nur, warum ist das KGV so niedrig, wenn die Gewinnperspektiven doch so gut sein sollen? Zumal das Geschäft bei Daimler brummt, hatte die Marke Mercedes-Benz den Absatz im Mai doch um 12,9 Prozent auf 170.625 Fahrzeuge gesteigert. Antriebsmotor war einmal mehr China, wo der Absatz um 38,9 Prozent auf mehr als 38.000 Fahrzeuge nach oben geschossen ist.

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    Daimler AG

    Daimler AG

    Damit baut das Land seine Position als der mit Abstand wichtigste Markt für Daimler weiter aus, während die Verkäufe in den USA, dem zweitwichtigsten Markt, leicht zurückgingen auf 29.299 Fahrzeuge. Investoren machen sich daher Sorgen, dass bei einer weiteren Abkühlung der US-Konjunktur die Absatzzahlen in den USA unter Druck bleiben dürften, zumal der Wettbewerber BMW zuletzt gewarnt hatte:

    “Der US-Markt wird 2016 bestenfalls stagnieren”, sagte BMW-Vertriebschef Ian Robertson. Damit wächst die Gefahr, dass die Premiumhersteller versuchen, die Autos, die entgegen den ursprünglichen Planungen nicht in den USA abgesetzt werden können, beispielsweise in Europa zu verkaufen.

    Eine Realtime-Übersicht aller DAX-Werte finden Sie hier

    Das würde den Preisdruck hier erhöhen. Der Markt in Westeuropa wächst zwar derzeit sehr stark. Die Frage ist allerdings, wie lange in Ländern wie Italien und Spanien, Wachstumsraten von 25 Prozent und mehr aufrechterhalten werden können.

    Der Brexit sollte den Markt in Großbritannien und damit in Westeuropa insgesamt auf absehbare Sicht deutlich dämpfen. Denn die britische Wirtschaft dürfte in die Rezession abrutschen, während das britische Pfund gegenüber dem Euro kräftig abgewertet hat. Damit werden deutsche Autos in Britannien teurer. Bislang prognostizieren Experten, dass der weltweite Pkw-Markt im laufenden Jahr um drei Prozent auf 74,5 Mio. Fahrzeuge wachsen wird. Diese Prognose dürfte sich aber als deutlich zu optimistisch herausstellen.

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    Gewinnschätzungen im Rückwärtsgang

    IAA_Daimler_2Die Analysten reagieren auf die Eintrübung der Perspektiven und haben schon vor der Entscheidung für den Brexit die Gewinnschätzungen für Daimler für 2016 und 2017 deutlich gesenkt. Daher soll der Gewinn je Aktie im nächsten Jahr um lediglich 5,7 Prozent auf 8,57 Euro steigen.

    Angesichts der anhaltend schwachen Konjunkturdaten, gerade aus den USA, könnten die Gewinnschätzungen für Daimler in den nächsten Monaten im Rückwärtsgang bleiben. Die Abschwächung der Konjunktur in Großbritannien und der Euro-Zone wäre ein weiterer Belastungsfaktor.

    Wegen der deutlichen Senkung der Gewinnschätzungen ist die Bewertung von Daimler bei Weitem nicht so niedrig, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Abgesehen von jederzeit möglichen kurzfristigen Erholungen könnte das Papier daher weiter unter Druck bleiben.

    Fotoquelle: eigene




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Daimler – Gewinnschätzungen im Rückwärtsgang Nach der Entscheidung der Briten für den Brexit ist die Daimler-Aktie auf das Niveau von September 2013 abgestürzt. Wegen der günstigen Bewertung juckt es dennoch viele Anlegern in den Händen, bei dem Papier zuzugreifen. Ist es tatsächlich …