Er redet eine Menge Blödsinn. Ein Beispiel: Für Trump ist der republikanische Politiker McCain "kein Held". "Er ist ein Kriegsheld, weil er gefangen wurde. Ich mag Leute, die nicht gefangen
wurden, okay?" McCain - ein hoch dekorierter Flieger - war während des Vietnamkriegs in Gefangenschaft geraten, mehr als fünf Jahre festgehalten und gefoltert worden. Wenn Trump nicht weiter weiß,
hält er nicht einfach den Mund, sondern sagt Dinge, die ganz offensichtlich nicht den geringsten Sinn ergeben.
Er leidet an Größenwahn und Selbstüberschätzung. Der Erfolg ist ihm zu Kopf gestiegen. Da ihm zunächst viele seiner Äußerungen, für die er in den Medien kritisiert wurde, bei Umfragen nicht
geschadet hatten, meinte er: "Ich könnte in New York auf der Fifth Avenue jemanden erschießen und die Leute würden mich trotzdem noch wählen." Das hat er tatsächlich öffentlich gesagt und mit
Sicherheit auch geglaubt, als er es sagte.
Er hat keine Überzeugungen. Er ist nicht rechts, er ist nicht links, er ist nicht marktwirtschaftlich und nicht sozialistisch - Trump ist nur Trump, nur an seiner eigenen Person interessiert. Er
war schon dafür, den Spitzensteuersatz auf 60 Prozent zu erhöhen, dann ist er wieder für Steuersenkungen. Er gibt sich als Kapitalist, stimmt aber dem Sozialisten Bernie Sanders in dessen Kritik am
Freihandel uneingeschränkt zu. Er hat kein politisches Koordinatensystem.
Er ist unberechenbar - und will es laut eigener Aussage auch sein. Auch dies ist nur vor dem Hintergrund der Politik von Obama zu verstehen. Obama war, da sind sich viele Kritiker einig, zu
berechenbar. Er erklärte zunächst einmal immer öffentlich, was er alles nicht tun würde. Das hat Machtpolitiker wie Putin ermutigt. Trumps primitives Motto lautet offenbar, wenn man genau das
Gegenteil von Obama mache, liege man schon richtig - also müsse man völlig unberechenbar sein. Klar, dass niemand einem solchen Menschen die Entscheidung über den Einsatz von Atomwaffen anvertrauen
will.