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     4678  0 Kommentare Wenn die US-Notenbanker die Leitzinsen erhöhen, müssen sie auf die Couch - Seite 3





    Aufgrund ihrer in der Tendenz gleichläufigen Entwicklung torpediert die Fed nicht nur die amerikanischen, sondern gleich auch die globalen Rentenmärkte. So richtig Schwung bekommt die Renditewende durch den massiven Anleiheverkaufsdruck, da kein Vermögensverwalter seine gewaltigen Buchgewinne opfern will. Dann bekommt auch der Aktienmarkt von der Fed bewertungsseitig sein Fett weg. Für die im Augenblick hohe Gewinnbewertung - die sogar noch höher als zu Zeiten der Immobilienblase ist - gibt es dann keine Rechtfertigung mehr.


    Leider können die Aktien diesen geldpolitischen Nachteil weder mit guter Konjunktur noch attraktiven Unternehmensgewinnen ersatzbefriedigen. Und was passiert erst bei fortgesetzter Leitzinswende mit den nicht weit vom Rekordstand entfernten Wertpapierkrediten? Sie werden abgewickelt und mit ihnen die Aktien gleich mit. Was das für die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen mit Streuwirkung für die ganze Konjunkturwelt bedeutet, ist auch klar.


    Es gibt überhaupt keinen Grund für strengere zinspolitische Bedingungen in den USA. Im Gegenteil, der doppelte Vorteil - die realwirtschaftliche Attraktivität günstiger Kreditzinsen und die finanzwirtschaftliche Unattraktivität renditeschwacher Zinsanlagen - muss erhalten bleiben.
     
    Niemand bei der Fed sollte aus Selbstüberschätzung die Illusion bedienen, man sei zinspolitisch allmächtig. De facto ist man ohnmächtig: Aus der zinspolitischen Rettungsnummer kommt die Fed nicht heraus. Damit ist die Zinserhöhungs-Rhetorik von Mitgliedern der Fed nur dazu geeignet, an den Aktien- und Anleihemärkten wehrkraftzerstörend zu wirken. Wer nichts Vernünftiges zu sagen hat, sollte einfach die Klappe halten.
    Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG: http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128
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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Wenn die US-Notenbanker die Leitzinsen erhöhen, müssen sie auf die Couch - Seite 3 Die internationalen Aktienmärkte zeigen sich trotz einer ganzen Palette politischer und fundamentaler Krisen robust. Und dabei haben wir doch einen skurrilen Diktator in Nordkorea, der die USA bis 2020 mit Atombomben treffen will. Die USA und China …