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    Börsen-Zeitung  492  0 Kommentare Spitz auf Knopf, Kommentar zu Air Berlin von Lisa Schmelzer

    Frankfurt (ots) - Für Air-Berlin-Chef Stefan Pichler ist die
    Abgabe von bis zu 40 Flugzeugen an Lufthansa ein "Win-win-Geschäft".
    Mit dieser Einschätzung dürfte er ziemlich alleine dastehen,
    zumindest, was den finanziellen Hintergrund der Transaktion angeht.
    Denn einen Deal zustande zu bringen, der einerseits für Air Berlin
    finanziell auskömmliche Leasingraten bereit hält und andererseits bei
    der Lufthansa die für den Günstigableger Eurowings benötigten
    niedrige Kostenbasis sicher stellt, gleicht der Quadratur des
    Kreises.

    Noch ist nichts fix zwischen den beiden Fluglinien und deshalb ist
    auch ein Scheitern der Transaktion noch nicht ausgeschlossen. Der für
    Eurowings zuständige Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt betonte
    gestern, die Air-Berlin-Flieger auf das Kostenniveau der Eurowings zu
    bringen, sei Sache der Air Berlin. Wie das Management der Berliner
    Fluglinie das in der Kürze der Zeit schaffen soll, steht in den
    Sternen.

    Apropos Kürze der Zeit. Einerseits ist die knappe Zeit bis zum
    Sommerflugplan 2017 - ab dann sollen die Flieger für Eurowings an den
    Start gehen - angesichts von bis zu 40 Maschinen, die integriert
    werden müssen, eine Herausforderung. Für Air Berlin könnte die Zeit
    bis Ende März 2017 aber trotzdem lang werden. Denn nun muss an Kosten
    geschraubt und gleichzeitig das Geschäft am Laufen gehalten werden.
    Mancher Reisender wird verunsichert sein, was genau nun mit dem
    Unternehmen passiert und ob er seinen Sommerurlaub überhaupt noch mit
    Air Berlin buchen kann. Das könnte das Geschäft belasten.

    Zudem verbrennen Airlines in der Regel im Winter Geld, was
    angesichts der klammen Verfassung der Air Berlin existenzbedrohlich
    werden könnte. Für die Airline steht es also nach wie vor Spitz auf
    Knopf, Lufthansa-Deal hin oder her. Nicht ausgeschlossen, dass
    Großaktionär Etihad noch mal Geld nachschießen muss, die
    Spekulationen drehen sich um einen mittleren dreistelligen
    Millionen-Euro-Betrag.

    2018 will Air Berlin dank der Restrukturierung operativ schwarze
    Zahlen schreiben, ein ehrgeiziges Unterfangen. Das
    Langstreckengeschäft, auf dem künftig der Fokus liegt, wird alles
    andere als ein Selbstläufer, die Konkurrenz ist groß und das bereits
    vorhandene Überangebot auf dem Nordatlantik beschert derzeit allen
    sinkende Preise. Passenderweise hat Delta Air Lines am Donnerstag
    mitgeteilt, von Sommer 2017 an wieder auf der Strecke zwischen Berlin
    und New York zu fliegen. Schlechte Vorzeichen für Air Berlin, aber
    die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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