Hier ist die Wahrheit über den US-Arbeitsmarkt
Hillary Clinton und Donald Trump haben ganz unterschiedliche Auffassungen vom Zustand des Arbeitsmarktes in den USA.
Der eine glaubt, dass in den letzten acht Jahren Fortschritte gemacht wurden, der andere zweifelt das an. Wie die Bevölkerung das sieht, hängt zum Teil von der eigenen Situation ab. Manche Arbeitslosen oder nur geringfügig Beschäftigten tendieren dazu, Trump zuzustimmen. Andere, die während der Regierungszeit von Barack Obama Arbeit gefunden haben, sind eher in Richtung Clintons Ansicht geneigt.
Im Zuge der Debatte, ob es dem Arbeitsmarkt nun gut oder schlecht geht, wurde ein Bericht des Pew Research Center in Zusammenarbeit mit der Markle Foundation veröffentlicht. Dieser Bericht zeigt, dass es kalte, harte Fakten gibt, die beiden Seiten recht gibt. Egal, ob es besser oder schlechter wird, der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt. Der Pew Report, der die Arbeitsmarktdaten der Regierung analysiert, fand heraus, dass in den letzten Jahrzehnten die Beschäftigung in Jobs gestiegen ist, die eine bessere Ausbildung erfordern. Dies beinhaltet bessere Bildung, Training und Erfahrung.
Hinzu kommt, dass die Zahl der Arbeitnehmer in Jobs, die eine überdurchschnittliche Ausbildung erfordern von 49 Millionen im Jahre 1980 auf 83 Millionen im Jahre 2015 gestiegen ist. Das ist ein Anstieg um 68 %. Pew sagt, dass das mehr als das doppelte des Anstieges von Arbeitsplätzen mit niedriger Ausbildung ist. Diese stiegen um 31 % von 50 Millionen auf 65 Millionen.
Die Amerikaner sehen die Notwendigkeit zur Verbesserung
Pew führte seine Umfrage in den USA vom 25. Mai bis 29. Juni 2016 durch. Dabei wurden 5.000 Erwachsene (einschließlich 3.096 beschäftigte) befragt.
Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) stimmten zu, dass es wichtig ist, während ihres ganzen Arbeitslebens Weiterbildungen zu erhalten und neue Fertigkeiten zu erlernen, um mit den sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes Schritt zu halten.
45 % der Beschäftigen Erwachsenen gaben an, in den letzten zwölf Monaten, an zusätzlichen Bildungsmaßnahmen teilgenommen zu haben, um ihre Arbeitsfähigkeiten zu verbessern.
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Es ist auch erwähnenswert, dass 72 % der Befragten glauben, dass sie persönlich verantwortlich sind, sich weiterzuentwickeln, um in der heutigen Wirtschaft erfolgreich zu sein. Aber obwohl sie ihre Rolle akzeptieren, sind 60 % der Meinung, dass öffentliche Schulen eine große Verantwortung dafür haben sollten.
Der Pew Report fand zudem heraus, dass viele Amerikaner denken, dass das gegenwärtige Bildungssystem die Leute nicht ausreichend auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Nur 16 % der Befragten denkt, dass ein Vierjahresabschluss Studenten sehr gut auf einen gut bezahlten Job in der heutigen Wirtschaft vorbereitet.
Worüber machen sich die Arbeiter in den USA Sorgen?
Acht von zehn Erwachsenen sagen, dass die Verlagerung von Jobs in andere Länder amerikanische Arbeiter schädigt. Und fast der gleiche Anteil (72 %) sagt, dass ausländische Produkte, die in den USA angeboten werden, schädlich sind.
Zudem glauben 57 % der Arbeitnehmer, dass die Einstellung von Vertrags- und Teilzeitarbeitern den Arbeitsmarkt beschädigt hat. 49 % denken, dass dies durch die sinkende Zahl der Gewerkschaftsmitglieder kommt.
Uns geht es eigentlich besser
Entgegen mancher Politikrhetorik, die vorgibt, dass amerikanische Arbeitnehmer Lohnrückgänge hinnehmen mussten, zeigt der Pew Report ein anderes Bild.
Der durchschnittliche Stundenlohn, um Inflation bereinigt, stieg von 19 USD im Jahre 1990 auf 22 USD im Jahre 2015. Das sind 16 % in 25 Jahren.
Die Untersuchung zeigte, dass sich die Art der Arbeit geändert hat. Die Aufgaben, die höhere soziale oder analytische Fertigkeiten verlangen, sind besser bezahlt als die Aufgaben, die physische oder manuelle Fähigkeiten erfordern. Die Lohnlücke zwischen manueller und analytischer Arbeit ist im Laufe der Jahre gewachsen.
Der durchschnittliche Stundenlohn für Angestellte in Berufen mit höheren Voraussetzungen an analytische Fähigkeiten stieg von 23 US-Dollar im Jahre 1990 auf 27 US-Dollar im Jahre 2015. Das ist ein Zuwachs um 19 %. Der Durchschnittlohn von Arbeitern in Berufen, die ein höheres Maß an sozialen Fähigkeiten verlangen, stieg von 22 US-Dollar auf 26 US Dollar in dieser Zeit (15 %). In der gleichen Zeit stieg der Durchschnittslohn für Arbeiter in Berufen mit hohen physischen Anforderungen nur um 7 % von 16 US-Dollar auf 18 US-Dollar.
Zufriedenheit und Zuversicht sind hoch
Wenn wir uns die Daten anschauen, ist es leicht zu erkennen, dass es einen politischen Graben bei der Beantwortung der Frage „Wie ist es um den Arbeitsmarkt bestellt?“ gibt. Arbeiter in Berufen mit höheren physischen Anforderungen sind stärker von Outsourcing und niedrigen Lohnsteigerungen betroffen als jene, die in Bereichen arbeiten, die soziale und analytische Fertigkeiten voraussetzen. Außerdem sind sich viele Befragte über alle Bereiche hinweg unsicher, ob das Bildungssystem Leute gut auf das Berufsleben vorbereitet. Und viele Arbeiter erkennen einen erhöhten Bedarf, sich weiterzubilden, um voranzukommen.
Obwohl diese Studie eine gewisse Verunsicherung über manche Bereiche des Arbeitsmarktes zeigt, ist es wichtig zu erwähnen, dass die Mehrheit der Befragten mit der Arbeitsplatzsicherheit zufrieden ist.
60 % der beschäftigten Amerikaner gaben an, dass sie nicht davon ausgehen, dass ihr Job in den kommenden 12 Monaten verloren geht. Weitere 28 % gaben an, dass ein Jobverlust eher unwahrscheinlich ist.
Es sollte auch erwähnt werden, dass die meisten Leute mit ihren Jobs zufrieden sind. Auch wenn Unterbeschäftigung und Unzufriedenheit existieren.
49 % der amerikanischen Arbeiter sagen, dass sie sehr mit ihrem gegenwärtigen Job zufrieden sind. 30 % sind einigermaßen zufrieden, sagt der Pew Report. Nur 9 % der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie etwas unzufrieden sind und 6 % sind sehr unzufrieden.
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Dieser Artikel wurde von Daniel B. Kline auf Englisch verfasst und am 10.10.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.
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