Black swans bedrohen das globale Finanzsystem
Kommt jetzt eine Jahresendrally oder ein Mini-Crash? - Seite 2
Black swans ante portas
Große Sorgen bereitet hier weiter die Deutsche Bank AG aufgrund der 14 Milliarden US-Dollar-Klage des US-Justizministeriums. Hier ist es gut möglich, dass es eine Zwangs-Kapitalerhöhung geben muss, falls die Vergleichssumme zu hoch ausfallen sollte. In einer Studie der französischen Bank Société General wurde der Kapitalbedarf der Deutschen Bank AG auf 20 Milliarden € geschätzt. Aber nicht nur eine mögliche Pleite der Deutschen Bank AG wäre ein black swan.
Es drohen in Zukunft auch weitere Gefahren wie die Spaltung Europas, das Ende des Euros, das Platzen der Anleihen-Blase durch steigenden Zinsen, das Patzen der Schuldenlase (Schuldenschnitt, Staatsbankrotte), Wachstumsdämpfer in den USA, China und Europa, Währungs-Kriege (Abwertung des Yuan), Cyber-Kriege, Terroranschläge und viele geopolitische Krisen (Syrien, Ukraine, Nord-Korea), die sogar zu einem Weltkrieg führen können. Durch die Vernetzung wirken sich mögliche Domino-Effekte wesentlich schneller und dramatischer aus als früher. Sie können wie im Jahr 2008 auch das globale Finanzsystem bedrohen, das ohnehin auf sehr tönernen Füssen steht.
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Einige Hürden bis Jahresende sind zu nehmen
Trotz der überwiegend positiven Entwicklung der Börsen und zumindest stabilen Seitwärtsentwicklungen in den letzten Wochen, ist es fraglich ob nun noch eine Jahresendrally an den Aktienmärkten folgt, denn es stehen auch wichtige Entscheidungen an, wie die Präsidentschaftswahl in den USA am 8. November, wo zwischen Pest und Cholera entschieden wird, aber auch die Wahl am 4. Dezember über eine Verfassungsänderung in Italien, wo der Premier Renzi abtreten will, wenn das Referendum nicht positiv entschieden wird. Zudem kommen die Ängste um eine Zinserhöhung in den USA oder eine zu starke Abwertung des Yuan, worauf wiederum - wie schon zu Jahresbeginn - auf eine Schwäche der chinesischen Wirtschaft geschlossen werden könnte. Aber auch die Anleihen-Blase könnte platzen, falls die Inflation zu stark ansteigt.
Moskauer Börse profitiert vom OPEC-Beschluss
Für die Moskauer Börse wird von großer Bedeutung sein, was die OPEC in den nächsten Wochen offiziell beschließen wird, denn der letzte überraschende Beschluss über eine Fördermengen-Drosselung in Algier ist noch inoffiziell. Russland signalisierte bereits, dass sich Russland der Produktions-Minderung anschließen wird. Der Brentölpreis stieg seit dem inoffiziellen Beschluss schon von 46 auf über 52 US-Dollar/Barrel. Der RTS-Index erreichte letzte Woche noch ein neues Jahres-Hoch mit 1009-Indexpunkten, was ein Plus von 33,3 Prozent seit Jahresbeginn bedeutete, korrigierte nun aber wieder auf 977 Indexpunkte