Das vermeintliche Versagen der Charttechnik - Seite 3
Für den weiteren Verlauf sind das nun die wichtigen Marken
Für den weiteren Verlauf kann man es sich nun recht einfach machen. Wenn die Bären doch wieder die Initiative abgeben müssen, dann sollten die Kurse auch in nächster Zeit weiterhin in einem sehr engen Band (begrenzt z.B. durch den Kursbereich der letzten Kerze) um die dicke rote Linie pendeln. Das wäre im Wochenchart eindeutig Rauschen und damit uninteressant.
Wenn die Bären dagegen doch noch mal nachlegen können, dann sollten sie die Kurse mindestens bis an die Unterkante des gelben Rechtecks (4.656,55 Punkte) treiben. Umso schneller das gelingt und umso weniger Rückschläge sie dabei hinnehmen müssen (die im Wochenchart sichtbar werden), desto bearisher wird es.
Wenn die Bären danach auch noch die Kurse aus dem gelben Rechteck nach unten treiben, dann droht ein übergeordnetes Hoch und damit das Ende der Rally seit 2009. Die Bullen müssten dann spätestens an der unteren grünen Aufwärtstrendlinie die Wende schaffen. Sonst wäre dieser Aufwärtstrend seit 2009 gebrochen – was natürlich schon ein sehr bearishes Signal wäre. Sowohl der Bruch des gelben Rechtecks als natürlich auch der Bruch der unteren dicken grünen Linie wären Verkaufssignale, bei denen man seine Longpositionen reduzieren sollte. Ein Neueinstieg käme danach erst wieder infrage, wenn die Bullen neue Hochs markieren können, die auch im Wochenchart klar bullishe Signale ergeben.
Euro STOXX 50 - Die Lage
Im Euro STOXX 50 sehen wir dagegen eine komplett andere Konstellation.
Dieser Index befindet sich bereits in einem Abwärtstrend. Dieser wurde mehrfach bestätigt (siehe blaue Kreise), zuletzt nur noch auf der Unterseite. Dabei kam es auch zu mehreren Fehlausbrüchen aus diesem Trend (siehe z.B. rote Ellipse). Der Brexit-Rückfall im Juni (grüne Ellipse) erreichte dagegen nicht mehr die Unterkante des Abwärtstrends. Stattdessen schwenkte der Kurs nun in eine große Seitwärtsbewegung ein (gelbes Rechteck zwischen 2.675 und 3.130/3.150 Punkten), die eine Bodenformation im Bereich der 3.000er Marke (gestrichelte Linie) darstellen könnte.
Bemerkenswert ist, dass im Euro STOXX 50 der Rückschlag der Vorwoche keine so negative Wirkung hinterließ wie z.B. im NASDAQ 100: Hier entstand sogar nur eine (weitere) Unsicherheitskerze, die mit ihrem Tief sogar den Aufwärtstrend seit Juni bestätigte (siehe grüner Pfeil). Im NASDAQ 100 wurde dieser Trend dagegen gebrochen! Allerdings schaffte es der Euro STOXX 50 zuvor nicht mehr, die Oberkante dieses Trends zu erreichen, sondern drehte schon vorzeitig nach unten (siehe roter Pfeil).